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David LaChapelle erfindet sich neu
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David LaChapelle erfindet sich neu
Hannover (dpa) - Seine glamourösen Fotos von Popstars und Hollywood-Größen machten David LaChapelle selbst zum Star. Jetzt habe er ein neues Kapitel in seinem Leben aufgeschlagen, sagte der 47-jährige Amerikaner in Hannover.
Im knappen rosa Kleid schaut Paris Hilton in ihren Handspiegel.
Als Teil einer riesigen Fotoinstallation auf Wellpappe ist das It-Girl der einzige Star in der David-LaChapelle-Schau in der Kestnergesellschaft Hannover. In einer orgiastischen Szene mit nackten Jünglingen, goldenen kopulierenden Schweinen, Himmel und Hölle verkörpert Paris Hilton die Vanitas, die Eitelkeit.
«Es war nie mein Ziel, irgendjemanden zu schocken», betont David LaChapelle bei der Vorbesichtigung der bis zum 8. Mai laufenden Schau «Earth Laughs in Flowers». «Ich versuche, die Menschen zu berühren und strebe nach dem magischen Moment.» In Biker-Lederjacke, Jeans und Turnschuhen führt er durch die Schau: ein bescheidener nachdenklicher Mann, der so gar nicht zu seinen früheren grellbunten Popcorn-Bildern passen mag. Zu den Foto-Sessions mit Stars wie Michael Jackson, Angelina Jolie oder Lady Gaga für internationale Magazine will der auf Hawaii lebende Künstler nichts mehr sagen. Nur soviel: «Es war eine gute Schule für das, was ich jetzt mache.»
Schon immer inszenierte LaChapelle überbordende Settings häufig in Anlehnung an die italienischen Renaissance- und Barock-Maler. Die «Pietà with Courtney Love» (2006) etwa zeigt die Witwe von Kurt Cobain mit einem Model im Schoß, das ihrem toten Mann täuschend ähnlich sieht - eine Anspielung an Maria mit dem sterbenden Jesus.
Für die in Hannover ausgestellte Serie «Jesus is My Homeboy» (2003) arrangierte LaChapelle Szenen aus dem Leben Jesu mit Menschen von der Straße. Polizisten stellen beispielsweise eine Prostituierte an die Wand, um sie zu durchsuchen. Im Hintergrund leuchtet eine Jesus-Figur. «Wenn es bei Religion um den Glauben an Vergebung und Liebe als elementare Quelle geht, dann bin ich wohl ein religiöser Mensch», sagt der Fotograf.
Viel Zeit verbringt der Zögling von Andy Warhol jetzt nicht mehr auf Partys, stattdessen streift er durch die Natur auf Hawaii. Hier sucht er Inspiration für die neue Serie von großformatigen Blumenstillleben. Sie leuchten grell in typischer LaChapelle-Manier und sollen wie seit Jahrhunderten in der Kunstgeschichte die Vergänglichkeit des menschlichen Lebens veranschaulichen. Eine Vase mit welkenden Blumen steht im Zentrum jeder der zehn Fotografien, die weiteren Attribute erzählen Geschichten. So gruppieren sich auf dem pastellfarbenen Bild «Deathless Winter» unter anderem Schläuche, Medikamente, ein Eierkarton und eine Klopapierrolle um das Blumenbouquet.
David LaChapelle war - auch in seinen Videos etwa für Christina Aguilera - der Chronist der rauschhaften Popwelt, er überzeichnete den Glamour Hollywoods. Die Kritik an Kapitalismus und Wegwerfgesellschaft war schon in frühen Werken spürbar. Nun ist sie konsequenter. Ausrangierte Handys, zerquetschte Plastikflaschen, Sex-Toys oder Barbies sollen den Betrachter dazu anregen, über Werte nachzudenken. «Die Geldgier ist einer der größten Fehler in allen politischen Systemen», sagt LaChapelle.
Im knappen rosa Kleid schaut Paris Hilton in ihren Handspiegel.
Als Teil einer riesigen Fotoinstallation auf Wellpappe ist das It-Girl der einzige Star in der David-LaChapelle-Schau in der Kestnergesellschaft Hannover. In einer orgiastischen Szene mit nackten Jünglingen, goldenen kopulierenden Schweinen, Himmel und Hölle verkörpert Paris Hilton die Vanitas, die Eitelkeit.
«Es war nie mein Ziel, irgendjemanden zu schocken», betont David LaChapelle bei der Vorbesichtigung der bis zum 8. Mai laufenden Schau «Earth Laughs in Flowers». «Ich versuche, die Menschen zu berühren und strebe nach dem magischen Moment.» In Biker-Lederjacke, Jeans und Turnschuhen führt er durch die Schau: ein bescheidener nachdenklicher Mann, der so gar nicht zu seinen früheren grellbunten Popcorn-Bildern passen mag. Zu den Foto-Sessions mit Stars wie Michael Jackson, Angelina Jolie oder Lady Gaga für internationale Magazine will der auf Hawaii lebende Künstler nichts mehr sagen. Nur soviel: «Es war eine gute Schule für das, was ich jetzt mache.»
Schon immer inszenierte LaChapelle überbordende Settings häufig in Anlehnung an die italienischen Renaissance- und Barock-Maler. Die «Pietà with Courtney Love» (2006) etwa zeigt die Witwe von Kurt Cobain mit einem Model im Schoß, das ihrem toten Mann täuschend ähnlich sieht - eine Anspielung an Maria mit dem sterbenden Jesus.
Für die in Hannover ausgestellte Serie «Jesus is My Homeboy» (2003) arrangierte LaChapelle Szenen aus dem Leben Jesu mit Menschen von der Straße. Polizisten stellen beispielsweise eine Prostituierte an die Wand, um sie zu durchsuchen. Im Hintergrund leuchtet eine Jesus-Figur. «Wenn es bei Religion um den Glauben an Vergebung und Liebe als elementare Quelle geht, dann bin ich wohl ein religiöser Mensch», sagt der Fotograf.
Viel Zeit verbringt der Zögling von Andy Warhol jetzt nicht mehr auf Partys, stattdessen streift er durch die Natur auf Hawaii. Hier sucht er Inspiration für die neue Serie von großformatigen Blumenstillleben. Sie leuchten grell in typischer LaChapelle-Manier und sollen wie seit Jahrhunderten in der Kunstgeschichte die Vergänglichkeit des menschlichen Lebens veranschaulichen. Eine Vase mit welkenden Blumen steht im Zentrum jeder der zehn Fotografien, die weiteren Attribute erzählen Geschichten. So gruppieren sich auf dem pastellfarbenen Bild «Deathless Winter» unter anderem Schläuche, Medikamente, ein Eierkarton und eine Klopapierrolle um das Blumenbouquet.
David LaChapelle war - auch in seinen Videos etwa für Christina Aguilera - der Chronist der rauschhaften Popwelt, er überzeichnete den Glamour Hollywoods. Die Kritik an Kapitalismus und Wegwerfgesellschaft war schon in frühen Werken spürbar. Nun ist sie konsequenter. Ausrangierte Handys, zerquetschte Plastikflaschen, Sex-Toys oder Barbies sollen den Betrachter dazu anregen, über Werte nachzudenken. «Die Geldgier ist einer der größten Fehler in allen politischen Systemen», sagt LaChapelle.
Mfg Thomas
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