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Erstes Teilgeständnis im Missbrauchsprozess
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Erstes Teilgeständnis im Missbrauchsprozess
Teilgeständnis im Koblenzer Missbrauchsprozess: Der angeklagte Familienvater hat zugegeben, seine Tochter jahrelang missbraucht und für Sex an andere Männer verkauft zu haben.
Diese Vorwürfe der Anklage träfen zu, sagte der Verteidiger des 48-Jährigen nach Rücksprache mit seinem Mandanten am Mittwoch vor dem Koblenzer Landgericht. Damit hat er einen Großteil - wohl um die 300 - der 350 angeklagten Taten eingeräumt.
Zuvor war die 18-jährige Tochter als Zeugin wiederholt bei ihrer Aussage in Tränen ausgebrochen. Richter und Anwälte zeigten sich nach ihren Aussagen tief bewegt. Dem 48-Jährigen aus Fluterschen im Westerwald drohen bei einer Verurteilung bis zu 15 Jahre Haft - auch Sicherungsverwahrung ist beantragt.
«Es war eine ergreifende Darstellung», sagte der Verteidiger des Angeklagten, Thomas Düber, über die Vernehmung der Tochter, die ohne den Vater und unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand. «Ich habe dann abgebrochen und ein Gespräch mit meinem Mandanten geführt, weil ich den Eindruck hatte, es reicht.» Düber sprach von einer bemerkenswerten Situation, weil die Tochter neben den grauenhaften Berichten von Missbrauch auch über schöne Zeiten gesprochen habe. «Ich bin selber ein wenig betroffen von dieser Vernehmung», sagte der Anwalt. Die Tochter bestätigte laut Gericht im Wesentlichen die Vorwürfe.
«Da sitzt eine 18-Jährige, die Rotz und Wasser heult und versucht zu erklären, wie ihr Vater ihr so etwas antun konnte», sagte die Tochter-Anwältin Sandra Buhr. Das sei das Bewegendste gewesen, was sie je erlebt habe. Der vielfache Familienvater soll die Tochter, den 27-jährigen Stiefsohn und dessen Zwillingsschwester über Jahre missbraucht haben. Der 48-Jährige habe die beiden Mädchen auch für Sex an fremde Männer verkauft, heißt es in der Anklageschrift.
Bei Prozessbeginn am Dienstag hatte der 48-Jährige zugegeben, sieben Kinder mit seiner Stieftochter gezeugt zu haben, die Missbrauchsvorwürfe stritt er da aber noch ab. Ein weiteres Kind war kurz nach der Geburt gestorben, die Vaterschaft ist unklar.
Von einem jahrelangen Martyrium berichtete der Stiefsohn in seiner Befragung vor Gericht. Er erinnerte sich laut Gericht daran, dass ihn der Stiefvater einmal Ende der 1980er Jahre missbraucht habe - in der Anklage beziehen sich zwei Taten auf den Stiefsohn. Der junge Mann berichtete, wie der Stiefvater immer wieder zu Teppichklopfer oder auch einem Holzstiel mit Lederriemen griff, der 20 Zentimeter lange Striemen hinterließ. Der Anwalt des Stiefsohnes, Bernd Lindlein, betonte: «Für meinen Mandanten war dieser Tag unheimlich schwer.» Er habe Angst gehabt, dass die Befragung abgebrochen werden müsste.
Die Zwillingsschwester hatte bereits am ersten Verhandlungstag die Anklagevorwürfe im Wesentlichen bestätigt. Sie war auch am Mittwoch ins Gericht gekommen, um ihrer Stiefschwester beizustehen.
Lindlein betonte mit Blick auf den Angeklagten: «Dass er verurteilt wird, ist klar - die Frage ist weswegen.» Er ergänzte: «Der Mann ist unberechenbar.» Ein Ende des Verfahrens sei noch nicht abzusehen. Derweil berichteten die Halbschwestern der Illustrierten «Bunte», künftig ein möglichst normales Leben führen zu wollen. Sie träume von einem Leben «ohne Gewalt. Ohne Schläge. Ohne Fremdbestimmung», sagte die 27-jährige Stieftochter.
Die 18-jährige leibliche Tochter des Mannes beginnt den Angaben zufolge im Sommer eine Ausbildung zur Hotelfachfrau. «Papa wollte nicht, dass wir Mädchen zur Schule gehen. Dort hatte er ja keine Kontrolle über uns.» Über ihren Vater sagt sie: «Wenn er aus dem Gefängnis freikommen würde, würde ich weglaufen.» Doch die junge Frau scheint tief zerrissen. Nach der Vernehmung äußerte sie den Wunsch, sich noch von ihrem Vater zu verabschieden. Vater und Tochter hätten sich dabei in den Arm genommen, berichtete Anwältin Buhr. (Quelle: Koblenz (dpa/lby))
Diese Vorwürfe der Anklage träfen zu, sagte der Verteidiger des 48-Jährigen nach Rücksprache mit seinem Mandanten am Mittwoch vor dem Koblenzer Landgericht. Damit hat er einen Großteil - wohl um die 300 - der 350 angeklagten Taten eingeräumt.
Zuvor war die 18-jährige Tochter als Zeugin wiederholt bei ihrer Aussage in Tränen ausgebrochen. Richter und Anwälte zeigten sich nach ihren Aussagen tief bewegt. Dem 48-Jährigen aus Fluterschen im Westerwald drohen bei einer Verurteilung bis zu 15 Jahre Haft - auch Sicherungsverwahrung ist beantragt.
«Es war eine ergreifende Darstellung», sagte der Verteidiger des Angeklagten, Thomas Düber, über die Vernehmung der Tochter, die ohne den Vater und unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand. «Ich habe dann abgebrochen und ein Gespräch mit meinem Mandanten geführt, weil ich den Eindruck hatte, es reicht.» Düber sprach von einer bemerkenswerten Situation, weil die Tochter neben den grauenhaften Berichten von Missbrauch auch über schöne Zeiten gesprochen habe. «Ich bin selber ein wenig betroffen von dieser Vernehmung», sagte der Anwalt. Die Tochter bestätigte laut Gericht im Wesentlichen die Vorwürfe.
«Da sitzt eine 18-Jährige, die Rotz und Wasser heult und versucht zu erklären, wie ihr Vater ihr so etwas antun konnte», sagte die Tochter-Anwältin Sandra Buhr. Das sei das Bewegendste gewesen, was sie je erlebt habe. Der vielfache Familienvater soll die Tochter, den 27-jährigen Stiefsohn und dessen Zwillingsschwester über Jahre missbraucht haben. Der 48-Jährige habe die beiden Mädchen auch für Sex an fremde Männer verkauft, heißt es in der Anklageschrift.
Bei Prozessbeginn am Dienstag hatte der 48-Jährige zugegeben, sieben Kinder mit seiner Stieftochter gezeugt zu haben, die Missbrauchsvorwürfe stritt er da aber noch ab. Ein weiteres Kind war kurz nach der Geburt gestorben, die Vaterschaft ist unklar.
Von einem jahrelangen Martyrium berichtete der Stiefsohn in seiner Befragung vor Gericht. Er erinnerte sich laut Gericht daran, dass ihn der Stiefvater einmal Ende der 1980er Jahre missbraucht habe - in der Anklage beziehen sich zwei Taten auf den Stiefsohn. Der junge Mann berichtete, wie der Stiefvater immer wieder zu Teppichklopfer oder auch einem Holzstiel mit Lederriemen griff, der 20 Zentimeter lange Striemen hinterließ. Der Anwalt des Stiefsohnes, Bernd Lindlein, betonte: «Für meinen Mandanten war dieser Tag unheimlich schwer.» Er habe Angst gehabt, dass die Befragung abgebrochen werden müsste.
Die Zwillingsschwester hatte bereits am ersten Verhandlungstag die Anklagevorwürfe im Wesentlichen bestätigt. Sie war auch am Mittwoch ins Gericht gekommen, um ihrer Stiefschwester beizustehen.
Lindlein betonte mit Blick auf den Angeklagten: «Dass er verurteilt wird, ist klar - die Frage ist weswegen.» Er ergänzte: «Der Mann ist unberechenbar.» Ein Ende des Verfahrens sei noch nicht abzusehen. Derweil berichteten die Halbschwestern der Illustrierten «Bunte», künftig ein möglichst normales Leben führen zu wollen. Sie träume von einem Leben «ohne Gewalt. Ohne Schläge. Ohne Fremdbestimmung», sagte die 27-jährige Stieftochter.
Die 18-jährige leibliche Tochter des Mannes beginnt den Angaben zufolge im Sommer eine Ausbildung zur Hotelfachfrau. «Papa wollte nicht, dass wir Mädchen zur Schule gehen. Dort hatte er ja keine Kontrolle über uns.» Über ihren Vater sagt sie: «Wenn er aus dem Gefängnis freikommen würde, würde ich weglaufen.» Doch die junge Frau scheint tief zerrissen. Nach der Vernehmung äußerte sie den Wunsch, sich noch von ihrem Vater zu verabschieden. Vater und Tochter hätten sich dabei in den Arm genommen, berichtete Anwältin Buhr. (Quelle: Koblenz (dpa/lby))
Mfg Thomas
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