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Missbrauchsprozess: Vater schuf «Gebäude der Angst»
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Missbrauchsprozess: Vater schuf «Gebäude der Angst»
Nach außen gab sich Detlef S. als biederer und treusorgender Familienvater, doch tatsächlich war er Herrscher in einem «Gebäude der Angst». So formulierte es der Sachverständige am Freitag im Koblenzer Missbrauchsprozess.
Das Verhalten des angeklagten 48-Jährigen sei nicht gespalten oder krank, sagte der Gutachter.

Er bescheinigte ihm aber eine destruktive Persönlichkeit, ein durchgängig antisoziales Verhalten als Erwachsener, er habe auch eine niedrige Aggressionsschwelle.
«Er war vollkommen herzlos mit dem Schicksal seiner Familie.» So habe sich der Angeklagte ein «hochstrukturiertes Machtgefüge in der Familie aufgebaut», dass den angeklagten jahrelangen Missbrauch mehrerer Kinder ermöglichte.
Nachdem der 48-Jährige im Gutachten sein Teilgeständnis widerrufen hatte, erklärte der Verteidiger, dass sein Mandant nun noch dazu stehe. «Es ändert sich nichts daran», sagte der Anwalt. Sein Mandant habe berichtet, er sei bei der Unterredung überfordert gewesen.
Der 48-Jährige aus Fluterschen im Westerwald hatte zugegeben, seine Tochter jahrelang missbraucht und für Sex an andere Männer, von denen zwei am Freitag als Zeugen gehört wurden, verkauft zu haben. Dem 48-Jährigen wird auch vorgeworfen, seine 27 Jahre alte Stieftochter, mit der er sieben Kinder hat, und einen Stiefsohn missbraucht zu haben.
Der Sachverständige zeigte sich geschockt und fasziniert zugleich, als er von den langen Gesprächen mit dem Angeklagten berichtete. Besonders beeindruckt habe ihn, wie der 48-Jährige nach eigenen Angaben daheim mit den Kindern gesprochen habe, wenn sie einen Fehler machten. «Der Ton der Stimme wurde schneidend und scharf. Der Klang war vollkommen anders. Ich bekam Angst», sagte der großgewachsene Experte. Laut Zeugenaussage führte der Vater in der Familie mit Peitschenhieben und Stockschlägen ein eisernes Regime.
Ein Kontrollsystem mit offenen Türen im Haus der Familie verhinderte vertrauliche Kommunikation unter den Opfern. Fazit des Sachverständigen: Unter diesen Umständen lebten die Kinder in permanenter Angst, für sie habe es kein Entrinnen gegeben.
Beim Angeklagten hätten sich keine Hinweise auf Störungen wie Schizophrenie, Schwachsinn oder eine Persönlichkeitsstörung ergeben. Auch seine früheren Alkoholprobleme seien nicht für die angeklagten Taten verantwortlich gewesen, hieß es weiter. Der Angeklagte wisse schon, wann er gegen Normen verstoße.
Die Rückfallgefahr ist laut Gutachter groß: Es sei davon auszugehen, dass der Angeklagte später wieder eine Partnerschaft eingehen werde, um sich vermutlich ein neues Machtgefüge aufzubauen. Schon der Widerruf des Geständnisses sei ein Versuch gewesen, die Strukturen wieder aufzubauen. «Er legt eine manipulative Komponente an den Tag, die mich beeindruckt hat», sagte der Experte. In diesem Sinne sei auch der Wunsch, seine Tochter im Gefängnis zu treffen, nur ein Weg, «damit er weiter in die Familie wirken kann».
Von den beiden Männern, denen ebenfalls sexueller Missbrauch der beiden Töchter des 48-Jährigen vorgeworfen wird, verweigerte ein 63-Jähriger die Aussage. Der andere 61-jährige Zeuge sagte aus, Sex mit der Tochter und der Stieftochter des Angeklagten Detlef S. gehabt zu haben. Die beiden seien ihm von dem 48-Jährigen als «Bekannte» vorgestellt worden. Er habe weder Hinweise auf das Alter der Mädchen noch auf die Verwandtschaft zu Detlef S. gehabt. Der 61-jährige ist in einem gesonderten Verfahren vor dem Landgericht wegen sexuellen Missbrauchs in 53 Fällen angeklagt. Der 63 Jahre alte Mann muss sich wegen fünf Fällen vor dem Amtsgericht Betzdorf verantworten. (Quelle: Koblenz (dpa/lby))
Das Verhalten des angeklagten 48-Jährigen sei nicht gespalten oder krank, sagte der Gutachter.

Er bescheinigte ihm aber eine destruktive Persönlichkeit, ein durchgängig antisoziales Verhalten als Erwachsener, er habe auch eine niedrige Aggressionsschwelle.
«Er war vollkommen herzlos mit dem Schicksal seiner Familie.» So habe sich der Angeklagte ein «hochstrukturiertes Machtgefüge in der Familie aufgebaut», dass den angeklagten jahrelangen Missbrauch mehrerer Kinder ermöglichte.
Nachdem der 48-Jährige im Gutachten sein Teilgeständnis widerrufen hatte, erklärte der Verteidiger, dass sein Mandant nun noch dazu stehe. «Es ändert sich nichts daran», sagte der Anwalt. Sein Mandant habe berichtet, er sei bei der Unterredung überfordert gewesen.
Der 48-Jährige aus Fluterschen im Westerwald hatte zugegeben, seine Tochter jahrelang missbraucht und für Sex an andere Männer, von denen zwei am Freitag als Zeugen gehört wurden, verkauft zu haben. Dem 48-Jährigen wird auch vorgeworfen, seine 27 Jahre alte Stieftochter, mit der er sieben Kinder hat, und einen Stiefsohn missbraucht zu haben.
Der Sachverständige zeigte sich geschockt und fasziniert zugleich, als er von den langen Gesprächen mit dem Angeklagten berichtete. Besonders beeindruckt habe ihn, wie der 48-Jährige nach eigenen Angaben daheim mit den Kindern gesprochen habe, wenn sie einen Fehler machten. «Der Ton der Stimme wurde schneidend und scharf. Der Klang war vollkommen anders. Ich bekam Angst», sagte der großgewachsene Experte. Laut Zeugenaussage führte der Vater in der Familie mit Peitschenhieben und Stockschlägen ein eisernes Regime.
Ein Kontrollsystem mit offenen Türen im Haus der Familie verhinderte vertrauliche Kommunikation unter den Opfern. Fazit des Sachverständigen: Unter diesen Umständen lebten die Kinder in permanenter Angst, für sie habe es kein Entrinnen gegeben.
Beim Angeklagten hätten sich keine Hinweise auf Störungen wie Schizophrenie, Schwachsinn oder eine Persönlichkeitsstörung ergeben. Auch seine früheren Alkoholprobleme seien nicht für die angeklagten Taten verantwortlich gewesen, hieß es weiter. Der Angeklagte wisse schon, wann er gegen Normen verstoße.
Die Rückfallgefahr ist laut Gutachter groß: Es sei davon auszugehen, dass der Angeklagte später wieder eine Partnerschaft eingehen werde, um sich vermutlich ein neues Machtgefüge aufzubauen. Schon der Widerruf des Geständnisses sei ein Versuch gewesen, die Strukturen wieder aufzubauen. «Er legt eine manipulative Komponente an den Tag, die mich beeindruckt hat», sagte der Experte. In diesem Sinne sei auch der Wunsch, seine Tochter im Gefängnis zu treffen, nur ein Weg, «damit er weiter in die Familie wirken kann».
Von den beiden Männern, denen ebenfalls sexueller Missbrauch der beiden Töchter des 48-Jährigen vorgeworfen wird, verweigerte ein 63-Jähriger die Aussage. Der andere 61-jährige Zeuge sagte aus, Sex mit der Tochter und der Stieftochter des Angeklagten Detlef S. gehabt zu haben. Die beiden seien ihm von dem 48-Jährigen als «Bekannte» vorgestellt worden. Er habe weder Hinweise auf das Alter der Mädchen noch auf die Verwandtschaft zu Detlef S. gehabt. Der 61-jährige ist in einem gesonderten Verfahren vor dem Landgericht wegen sexuellen Missbrauchs in 53 Fällen angeklagt. Der 63 Jahre alte Mann muss sich wegen fünf Fällen vor dem Amtsgericht Betzdorf verantworten. (Quelle: Koblenz (dpa/lby))
Mfg Thomas
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Thomas - Administrator

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