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Opel macht ernst: Autoproduktion in Bochum wird stillgelegt
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Opel macht ernst: Autoproduktion in Bochum wird stillgelegt
Bei Opel in Bochum laufen bald keine Autos mehr vom Band. Die monatelange Verhandlungen um den Erhalt des Werkes schlugen fehl.
Opel-Interimschef Thomas Sedran überbrachte die Hiobsbotschaft am Montag persönlich: «2016 endet die Fertigung kompletter Fahrzeuge in Bochum», sagte er auf einer Belegschaftsversammlung. Damit reagiert die Adam Opel AG auf anhaltend hohe Verluste - zum Entsetzen der Beschäftigten in dem 50 Jahre alten Werk.
Bis zu 3000 Stellen drohen wegzufallen.
Mitarbeiter reagierten wütend. Die Stimmung sei aggressiv gewesen, berichteten Teilnehmer. Dabei bedeute die Entscheidung nicht das Aus für den Standort im Ruhrgebiet, betonte Sedran: «Opel bleibt auch zukünftig in Bochum präsent.»
Das Warenverteilzentrum mit 430 Mitarbeitern solle erhalten werden und möglicherweise künftig mehr Menschen beschäftigen. In Verhandlungen mit den Arbeitnehmern solle geprüft werden, ob eine Teilefertigung in Bochum wirtschaftlich möglich ist. In dem Werk könnte eine dreistellige Zahl von Jobs entstehen.
Zudem will Opel mit Stadt und Land Alternativen für den Standort suchen. Die nordrhein-westfälische Landesregierung verlangte, dass der Opel-Vorstand sein Konzept zeitnah präzisiert. Betriebsbedingte Kündigungen will die Adam Opel AG auch über Jobangebote in anderen deutschen Werken oder attraktive Abfindungen vermeiden. «Wir haben vier Jahre, und in der Zeit wird uns viel gelingen. Die bisherige Standortgarantie bis Ende 2014 verlängern wir damit um zwei Jahre - vorbehaltlich der abschließenden Einigung mit den Arbeitnehmervertretern», betonte Sedran.
Das defizitäre Unternehmen muss die Kosten drücken. Opel leidet unter enormen Überkapazitäten und einem dramatischen Nachfrageeinbruch in Europa. «Am Ende des Tages müssen wir überlegen, was für die Gesamtheit der Werke und der Belegschaft die beste Lösung ist», sagte Sedran der dpa: ««Wir haben uns die Entscheidung wahrlich nicht einfach gemacht.»
Das Management haben nicht nur eine unternehmerische Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern in Bochum, sondern gegenüber allen gut 37 400 Menschen, die für Opel arbeiten. Seit Jahren kann Opel in Europa mehr Autos bauen, als verkaufen. Die Überkapazitäten sind teuer. Deshalb macht Opel die Autofertigung in Bochum dicht: Unterm Strich sei es das unwirtschaftlichste Werk der Herstellers.
Die Arbeitnehmer reagierten empört. «Eine Kampfansage an die Beschäftigten», hieß es in einer ersten Stellungnahme der IG Metall zu den Plänen. Die Arbeitnehmer würden nun alle Optionen prüfen, sagte ein Gewerkschaftssprecher.
Nach der Belegschaftsversammlung verließen viele der rund 2300 Mitarbeiter wortlos das Kongresszentrum. Werkzeugmacher Carsten Adametz sagte: «Wir sind alle in so einer Art Schockstarre.» Auf einem Plakat wurde verkündet: «Nein zum Tod auf Raten - Kampf um jeden Arbeitsplatz.»
Der Bochumer Betriebsratschef Rainer Einenkel kündigte Widerstand an: «Wir werden auch nach 2016 in Bochum Autos bauen.» Er verlangte, das Aus der Getriebefertigung in Bochum zu revidieren. «Wie soll ich denn zukünftig eine Komponentenproduktion einrichten, wenn ich heute schon einen wichtigen Teil schließe», sagte Einenkel der dpa. Die Getriebefertigung mit rund 300 Beschäftigten sollte zunächst 2011 schließen, nach aktuellen Planungen 2013, eventuell etwas später.
Opel-Gesamtbetriebsratschef Wolfgang Schäfer-Klug wetterte: «Die Ursachen der Überkapazitäten sind nicht nur im wirtschaftlichen Umfeld zu suchen, sondern sind auch hausgemacht.» Die Lage von Opel, mit der das Ende der Fahrzeugproduktion in Bochum begründet werde, sei das Ergebnis von jahrzehntelangen Managementfehlern und mangelnder Kontinuität der Unternehmenspolitik: «Diese Suppe sollen nun die Kolleginnen und Kollegen in Bochum auslöffeln.»
Die Bundesregierung bedauerte die Entscheidung. «Das ist ein schwerer Schlag für die betroffenen Menschen, für ihre Familien, aber auch für den Industriestandort Bochum», sagte Vize-Regierungssprecher Georg Streiter.
Über ein Aus für den Standort im Ruhrgebiet wird schon seit längerem spekuliert. Opel schreibt seit vielen Jahren rote Zahlen, Bochum gilt als altes Werk mit relativ hohen Lohnkosten. Obwohl sich der Markt in den kommenden Jahren kaum erholen dürfte, wollen Opel und die US-Mutter General Motors bis zur Mitte des Jahrzehnts die Gewinnschwelle erreichen. Dazu sollen auch die Materialkosten gesenkt und die Marke gestärkt werden.
Opel-Interimschef Thomas Sedran überbrachte die Hiobsbotschaft am Montag persönlich: «2016 endet die Fertigung kompletter Fahrzeuge in Bochum», sagte er auf einer Belegschaftsversammlung. Damit reagiert die Adam Opel AG auf anhaltend hohe Verluste - zum Entsetzen der Beschäftigten in dem 50 Jahre alten Werk.
Bis zu 3000 Stellen drohen wegzufallen.
Mitarbeiter reagierten wütend. Die Stimmung sei aggressiv gewesen, berichteten Teilnehmer. Dabei bedeute die Entscheidung nicht das Aus für den Standort im Ruhrgebiet, betonte Sedran: «Opel bleibt auch zukünftig in Bochum präsent.»
Das Warenverteilzentrum mit 430 Mitarbeitern solle erhalten werden und möglicherweise künftig mehr Menschen beschäftigen. In Verhandlungen mit den Arbeitnehmern solle geprüft werden, ob eine Teilefertigung in Bochum wirtschaftlich möglich ist. In dem Werk könnte eine dreistellige Zahl von Jobs entstehen.
Zudem will Opel mit Stadt und Land Alternativen für den Standort suchen. Die nordrhein-westfälische Landesregierung verlangte, dass der Opel-Vorstand sein Konzept zeitnah präzisiert. Betriebsbedingte Kündigungen will die Adam Opel AG auch über Jobangebote in anderen deutschen Werken oder attraktive Abfindungen vermeiden. «Wir haben vier Jahre, und in der Zeit wird uns viel gelingen. Die bisherige Standortgarantie bis Ende 2014 verlängern wir damit um zwei Jahre - vorbehaltlich der abschließenden Einigung mit den Arbeitnehmervertretern», betonte Sedran.
Das defizitäre Unternehmen muss die Kosten drücken. Opel leidet unter enormen Überkapazitäten und einem dramatischen Nachfrageeinbruch in Europa. «Am Ende des Tages müssen wir überlegen, was für die Gesamtheit der Werke und der Belegschaft die beste Lösung ist», sagte Sedran der dpa: ««Wir haben uns die Entscheidung wahrlich nicht einfach gemacht.»
Das Management haben nicht nur eine unternehmerische Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern in Bochum, sondern gegenüber allen gut 37 400 Menschen, die für Opel arbeiten. Seit Jahren kann Opel in Europa mehr Autos bauen, als verkaufen. Die Überkapazitäten sind teuer. Deshalb macht Opel die Autofertigung in Bochum dicht: Unterm Strich sei es das unwirtschaftlichste Werk der Herstellers.
Die Arbeitnehmer reagierten empört. «Eine Kampfansage an die Beschäftigten», hieß es in einer ersten Stellungnahme der IG Metall zu den Plänen. Die Arbeitnehmer würden nun alle Optionen prüfen, sagte ein Gewerkschaftssprecher.
Nach der Belegschaftsversammlung verließen viele der rund 2300 Mitarbeiter wortlos das Kongresszentrum. Werkzeugmacher Carsten Adametz sagte: «Wir sind alle in so einer Art Schockstarre.» Auf einem Plakat wurde verkündet: «Nein zum Tod auf Raten - Kampf um jeden Arbeitsplatz.»
Der Bochumer Betriebsratschef Rainer Einenkel kündigte Widerstand an: «Wir werden auch nach 2016 in Bochum Autos bauen.» Er verlangte, das Aus der Getriebefertigung in Bochum zu revidieren. «Wie soll ich denn zukünftig eine Komponentenproduktion einrichten, wenn ich heute schon einen wichtigen Teil schließe», sagte Einenkel der dpa. Die Getriebefertigung mit rund 300 Beschäftigten sollte zunächst 2011 schließen, nach aktuellen Planungen 2013, eventuell etwas später.
Opel-Gesamtbetriebsratschef Wolfgang Schäfer-Klug wetterte: «Die Ursachen der Überkapazitäten sind nicht nur im wirtschaftlichen Umfeld zu suchen, sondern sind auch hausgemacht.» Die Lage von Opel, mit der das Ende der Fahrzeugproduktion in Bochum begründet werde, sei das Ergebnis von jahrzehntelangen Managementfehlern und mangelnder Kontinuität der Unternehmenspolitik: «Diese Suppe sollen nun die Kolleginnen und Kollegen in Bochum auslöffeln.»
Die Bundesregierung bedauerte die Entscheidung. «Das ist ein schwerer Schlag für die betroffenen Menschen, für ihre Familien, aber auch für den Industriestandort Bochum», sagte Vize-Regierungssprecher Georg Streiter.
Über ein Aus für den Standort im Ruhrgebiet wird schon seit längerem spekuliert. Opel schreibt seit vielen Jahren rote Zahlen, Bochum gilt als altes Werk mit relativ hohen Lohnkosten. Obwohl sich der Markt in den kommenden Jahren kaum erholen dürfte, wollen Opel und die US-Mutter General Motors bis zur Mitte des Jahrzehnts die Gewinnschwelle erreichen. Dazu sollen auch die Materialkosten gesenkt und die Marke gestärkt werden.
Mfg Thomas
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