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Verständnis für Bahrain-Absage und kritische Töne
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Verständnis für Bahrain-Absage und kritische Töne
Aufatmen bei Fahrern und Teamchefs, aber auch kritische Töne zur Moral der Formel 1 in der internationalen Presse: Die Absage des Auftaktrennens in Bahrain ist insgesamt auf Verständnis gestoßen.
«Es ist schade, dass Bahrain dass Rennen zurückziehen musste, ich habe es immer dort genossen. Aber ich denke, sie hatten für ihre Entscheidung gute Gründe», sagte Weltmeister Sebastian Vettel.
Seine Verfolger haben nun mehr Zeit, die Lücke zu schließen, nachdem der Red-Bull-Pilot mit seinem neuen Wagen bereits gut auf Touren ist. «Ich denke nicht, dass die zwei Wochen einen großen Unterschied ausmachen», sagte Teamkollege Mark Webber aber dem britischen Sender BBC.
Ohnehin sind die sportliche Belange selbst in der Formel 1 für eine gewisse Zeit hinten angestellt worden. «Nur ein paar Meilen entfernt von den Straßen, auf denen eine Nation weiterhin vom Protest eingehüllt wird, war kein Platz für Multimillionäre, um den verschwenderischsten Sport der Welt zu veranstalten», merkte die Londoner «Times» kritisch an.
Auf die vermeintliche Machtlosigkeit des sonst so findigen und gewieften Formel-1-Chefs Bernie Ecclestone spielte die «Daily Mail» an: «Es gibt wenig, gegen das der Zirkusdirektor der Formel 1 nichts tun kann, wenn es um die Welt der Grand-Prix-Rennen geht; aber am Ende erwies sich der Wille einer Nation, politische Reformen durchzusetzen, als außerhalb der Einflusssphäre von Bernie Ecclestone».
Der Brite hatte die heikle Entscheidung dem Kronprinzen des Landes überlassen, in dem zuvor mindestens vier Menschen bei Demonstrationen und Unruhen ums Leben gekommen waren. Und Scheich Salman bin Hamad al-Chalifa, zugleich Stellvertretender Oberbefehlshaber des Militärs, sagte das Rennen ab. In der Geschichte der Formel 1 seit 1950 gab es das noch nie; 1985 musste der Große Preis von Belgien zwar zum geplanten Zeitpunkt ausfallen. Grund damals war allerdings ein neu verlegter Asphalt, aus politischen Gründen standen die Motoren noch nicht still. Die rund 35 Millionen Dollar, die Bahrain an Ecclestone zahlen muss, sollen aber trotzdem fällig geworden sein.
Die «Neue Zürcher Zeitung» meinte, die Frage nach der Moral werde in der Formel 1 selten gestellt. «Vielleicht viel zu selten. So ist auch die Absage des Großen Preises von Bahrain, wo am 13. März in die neue Saison hätte gestartet werden sollen, nicht primär mit der Achtung von Menschenrechten zu begründen. Vielmehr geht es um Sicherheit und Geld.»
Allerdings ist das in einem Geschäft, in dem Milliarden bewegt werden, auch kein Wunder. So geht beispielsweise der Privatsender RTL davon aus, dass die Werbekunden in andere Rennen umbuchen würden. Nähme ein Großteil allerdings von seiner Stornierungsmöglichkeit Gebrauch, dürfte dies den Sender empfindlich treffen. Viel hänge derzeit auch davon ab, ob das Rennen zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt wird, meinte ein Sprecher.
Die Sorgen und Ängste der Teams um die Sicherheit ihrer Mitarbeiter waren vor der Absage des Rennens am 21. Februar durch den Kronprinzen deutlich geworden. Umso größer ist nun die Erleichterung, nicht in die Krisenregion reisen zu müssen. «Bahrain ist bei den herrschenden Randbedingungen zum jetzigen Zeitpunkt kein Auftrittsort für die Formel 1», betonte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug in einem Interview der Nachrichtenagentur dpa.
Über der sportlichen stehe die viel wichtigere moralische Verpflichtung, so der Schwabe. «Wie so viele meiner Formel-1-Kollegen finde auch ich, dass die Absage der Veranstaltungen in Bahrain eine gute Entscheidung war», schrieb Rekordweltmeister und Mercedes-Pilot Michael Schumacher am Dienstag auf seiner Homepage. Er hatte 2004 noch in einem Ferrari die Formel-1-Premiere in Nahen Osten gewonnen.
Erst wenn Bahrain wieder Frieden eingekehrt ist, wird die Königsklasse des Motorsports dort wieder Station machen. Wenn «die augenblicklichen Probleme in diesem Land akzeptabel gelöst sind, kann die Formel 1 dort auch wieder fahren», sagte Mercedes-Mann Haug. Spekuliert wird, dass das Rennen im November ausgetragen wird, am 13. des Monats ist Abu Dhabi die bis dato vorletzte Station in Rennkalender.
Erstmal gilt nun aber die Konzentration dem neuen Auftakttermin am 27. März in Melbourne. Im Vergleich zu den politisch bedeutsamen Bewegungen in Bahrain nehmen sich die Probleme mit der Formel 1 in Australien zwar gering aus. Doch ginge es nach Bürgermeister Robert Doyle, würden nach dem Ende des Vertrags 2015 Vettel & Co nicht mehr im Albert Park Gas geben. Das Problem: Laut Doyle kostet das Rennen den Steuerzahler knapp 37 Millionen Euro. Das ist wohl auch eine Frage der Moral. (Quelle: Berlin (dpa/lby))
«Es ist schade, dass Bahrain dass Rennen zurückziehen musste, ich habe es immer dort genossen. Aber ich denke, sie hatten für ihre Entscheidung gute Gründe», sagte Weltmeister Sebastian Vettel.
Seine Verfolger haben nun mehr Zeit, die Lücke zu schließen, nachdem der Red-Bull-Pilot mit seinem neuen Wagen bereits gut auf Touren ist. «Ich denke nicht, dass die zwei Wochen einen großen Unterschied ausmachen», sagte Teamkollege Mark Webber aber dem britischen Sender BBC.
Ohnehin sind die sportliche Belange selbst in der Formel 1 für eine gewisse Zeit hinten angestellt worden. «Nur ein paar Meilen entfernt von den Straßen, auf denen eine Nation weiterhin vom Protest eingehüllt wird, war kein Platz für Multimillionäre, um den verschwenderischsten Sport der Welt zu veranstalten», merkte die Londoner «Times» kritisch an.
Auf die vermeintliche Machtlosigkeit des sonst so findigen und gewieften Formel-1-Chefs Bernie Ecclestone spielte die «Daily Mail» an: «Es gibt wenig, gegen das der Zirkusdirektor der Formel 1 nichts tun kann, wenn es um die Welt der Grand-Prix-Rennen geht; aber am Ende erwies sich der Wille einer Nation, politische Reformen durchzusetzen, als außerhalb der Einflusssphäre von Bernie Ecclestone».
Der Brite hatte die heikle Entscheidung dem Kronprinzen des Landes überlassen, in dem zuvor mindestens vier Menschen bei Demonstrationen und Unruhen ums Leben gekommen waren. Und Scheich Salman bin Hamad al-Chalifa, zugleich Stellvertretender Oberbefehlshaber des Militärs, sagte das Rennen ab. In der Geschichte der Formel 1 seit 1950 gab es das noch nie; 1985 musste der Große Preis von Belgien zwar zum geplanten Zeitpunkt ausfallen. Grund damals war allerdings ein neu verlegter Asphalt, aus politischen Gründen standen die Motoren noch nicht still. Die rund 35 Millionen Dollar, die Bahrain an Ecclestone zahlen muss, sollen aber trotzdem fällig geworden sein.
Die «Neue Zürcher Zeitung» meinte, die Frage nach der Moral werde in der Formel 1 selten gestellt. «Vielleicht viel zu selten. So ist auch die Absage des Großen Preises von Bahrain, wo am 13. März in die neue Saison hätte gestartet werden sollen, nicht primär mit der Achtung von Menschenrechten zu begründen. Vielmehr geht es um Sicherheit und Geld.»
Allerdings ist das in einem Geschäft, in dem Milliarden bewegt werden, auch kein Wunder. So geht beispielsweise der Privatsender RTL davon aus, dass die Werbekunden in andere Rennen umbuchen würden. Nähme ein Großteil allerdings von seiner Stornierungsmöglichkeit Gebrauch, dürfte dies den Sender empfindlich treffen. Viel hänge derzeit auch davon ab, ob das Rennen zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt wird, meinte ein Sprecher.
Die Sorgen und Ängste der Teams um die Sicherheit ihrer Mitarbeiter waren vor der Absage des Rennens am 21. Februar durch den Kronprinzen deutlich geworden. Umso größer ist nun die Erleichterung, nicht in die Krisenregion reisen zu müssen. «Bahrain ist bei den herrschenden Randbedingungen zum jetzigen Zeitpunkt kein Auftrittsort für die Formel 1», betonte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug in einem Interview der Nachrichtenagentur dpa.
Über der sportlichen stehe die viel wichtigere moralische Verpflichtung, so der Schwabe. «Wie so viele meiner Formel-1-Kollegen finde auch ich, dass die Absage der Veranstaltungen in Bahrain eine gute Entscheidung war», schrieb Rekordweltmeister und Mercedes-Pilot Michael Schumacher am Dienstag auf seiner Homepage. Er hatte 2004 noch in einem Ferrari die Formel-1-Premiere in Nahen Osten gewonnen.
Erst wenn Bahrain wieder Frieden eingekehrt ist, wird die Königsklasse des Motorsports dort wieder Station machen. Wenn «die augenblicklichen Probleme in diesem Land akzeptabel gelöst sind, kann die Formel 1 dort auch wieder fahren», sagte Mercedes-Mann Haug. Spekuliert wird, dass das Rennen im November ausgetragen wird, am 13. des Monats ist Abu Dhabi die bis dato vorletzte Station in Rennkalender.
Erstmal gilt nun aber die Konzentration dem neuen Auftakttermin am 27. März in Melbourne. Im Vergleich zu den politisch bedeutsamen Bewegungen in Bahrain nehmen sich die Probleme mit der Formel 1 in Australien zwar gering aus. Doch ginge es nach Bürgermeister Robert Doyle, würden nach dem Ende des Vertrags 2015 Vettel & Co nicht mehr im Albert Park Gas geben. Das Problem: Laut Doyle kostet das Rennen den Steuerzahler knapp 37 Millionen Euro. Das ist wohl auch eine Frage der Moral. (Quelle: Berlin (dpa/lby))
Mfg Thomas
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Thomas - Administrator
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