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Früherer tschechischer Außenminister Dienstbier tot
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Früherer tschechischer Außenminister Dienstbier tot
Als er vor gut 20 Jahren den Stacheldraht am «Eisernen Vorhang» durchtrennte, gingen die Bilder um die Welt. Nun ist der ehemalige tschechoslowakische Außenminister Jiri Dienstbier tot. Er starb im Alter von 73 Jahren nach langer Krankheit in Prag.
Der ehemalige Dissident, Journalist und Politiker gehörte neben Ex-Präsident Vaclav Havel zu den wichtigsten Symbolfiguren der Wende vor 20 Jahren in der damaligen Tschechoslowakei.
Um die Welt gingen Fotos, die ihn Ende 1989 als ersten postkommunistischen Außenminister beim Durchschneiden des Stacheldrahtes am «Eisernen Vorhang» zu den Nachbarländern Deutschland und Österreich zeigten. Er tat dies gemeinsam mit seinen Amtskollegen Hans-Dietrich Genscher und Alois Mock.
Politiker in Tschechien und anderen Ländern würdigten Dienstbier als großen Europäer. Er sei nach dem Sturz des Kommunismus in der Tschechoslowakei das «Gesicht des neuen demokratischen Staates in der Welt» gewesen, schrieb Bundesaußenminister Guido Westerwelle in einem Kondolenzschreiben an seinen tschechischen Amtskollegen Karel Schwarzenberg. «Mit Jiri Dienstbier verlieren Tschechien und Europa einen ganz großen Demokraten und überzeugten Menschenrechtler.»
Genscher sagte der Zeitung «Die Welt» (Montag): «Mit Jiri Dienstbier habe ich einen großen Freund verloren. Nicht nur die Tschechische Republik, sondern auch ganz Europa ist durch seinen Tod ärmer geworden.» Österreichs Außenminister Michael Spindelegger hob Dienstbiers Beitrag zur Überwindung der europäischen Teilung hervor. «Der unbeugsame Demokrat Dienstbier erduldete eher Haft, Berufsverbot und Drangsalierung als sich den kommunistischen Machthabern zu beugen.»
Havel, der erste postkommunistische Präsident der Tschechoslowakei und dann Tschechiens, schrieb auf seiner Internet-Seite: «Mir ist ein langjähriger Freund gestorben, mit dem ich viel gemeinsam erlebt habe. Jiri Dienstbier ist in die Geschichte der modernen tschechischen Journalistik, Politik und Oppositionsbewegung eingegangen.» Havel erinnerte sich an die gemeinsame Zeit mit Dienstbier im kommunistischen Gefängnis: «Auch in schwersten Zeiten hat er uns stets mit seiner guten Laune aufgemuntert.»
In der Wendezeit vor zwei Jahrzehnten hatten die Reformer des von Dienstbier mitbegründeten Bürgerforums in der damaligen Tschechoslowakei die Macht von den Kommunisten übernommen. Mit Präsident Havel und Dienstbier als Außenminister führte die Demokratiebewegung ihr Land zurück in den westlichen Staatenverbund. 1993 gingen aus der Tschechoslowakei zwei neue Staaten hervor: Tschechien und die Slowakei.
Dienstbier war trotz seiner herausragenden Rolle bei der Demokratisierung schon bald keine herausragende politische Rolle in seiner Heimat mehr vergönnt. Statt sich einer der großen Parteien anzuschließen, blieb er seinem eigenen linksliberalen Weg treu.
In den 1960er Jahren hatte er als Journalist für Radio Prag berichtet. Nach der Niederschlagung des Prager Frühlings 1968, den er kritisch kommentiert hatte, wurde Dienstbier mit Berufsverbot belegt und arbeitete als Heizer, Archivar und Nachtwächter. 1977 unterzeichnete der Regimegegner mit anderen Dissidenten die Charta 77 und kam dafür anschließend drei Jahre ins Gefängnis. (Quelle: Prag/Bratislava (dpa/lby))
Der ehemalige Dissident, Journalist und Politiker gehörte neben Ex-Präsident Vaclav Havel zu den wichtigsten Symbolfiguren der Wende vor 20 Jahren in der damaligen Tschechoslowakei.
Um die Welt gingen Fotos, die ihn Ende 1989 als ersten postkommunistischen Außenminister beim Durchschneiden des Stacheldrahtes am «Eisernen Vorhang» zu den Nachbarländern Deutschland und Österreich zeigten. Er tat dies gemeinsam mit seinen Amtskollegen Hans-Dietrich Genscher und Alois Mock.
Politiker in Tschechien und anderen Ländern würdigten Dienstbier als großen Europäer. Er sei nach dem Sturz des Kommunismus in der Tschechoslowakei das «Gesicht des neuen demokratischen Staates in der Welt» gewesen, schrieb Bundesaußenminister Guido Westerwelle in einem Kondolenzschreiben an seinen tschechischen Amtskollegen Karel Schwarzenberg. «Mit Jiri Dienstbier verlieren Tschechien und Europa einen ganz großen Demokraten und überzeugten Menschenrechtler.»
Genscher sagte der Zeitung «Die Welt» (Montag): «Mit Jiri Dienstbier habe ich einen großen Freund verloren. Nicht nur die Tschechische Republik, sondern auch ganz Europa ist durch seinen Tod ärmer geworden.» Österreichs Außenminister Michael Spindelegger hob Dienstbiers Beitrag zur Überwindung der europäischen Teilung hervor. «Der unbeugsame Demokrat Dienstbier erduldete eher Haft, Berufsverbot und Drangsalierung als sich den kommunistischen Machthabern zu beugen.»
Havel, der erste postkommunistische Präsident der Tschechoslowakei und dann Tschechiens, schrieb auf seiner Internet-Seite: «Mir ist ein langjähriger Freund gestorben, mit dem ich viel gemeinsam erlebt habe. Jiri Dienstbier ist in die Geschichte der modernen tschechischen Journalistik, Politik und Oppositionsbewegung eingegangen.» Havel erinnerte sich an die gemeinsame Zeit mit Dienstbier im kommunistischen Gefängnis: «Auch in schwersten Zeiten hat er uns stets mit seiner guten Laune aufgemuntert.»
In der Wendezeit vor zwei Jahrzehnten hatten die Reformer des von Dienstbier mitbegründeten Bürgerforums in der damaligen Tschechoslowakei die Macht von den Kommunisten übernommen. Mit Präsident Havel und Dienstbier als Außenminister führte die Demokratiebewegung ihr Land zurück in den westlichen Staatenverbund. 1993 gingen aus der Tschechoslowakei zwei neue Staaten hervor: Tschechien und die Slowakei.
Dienstbier war trotz seiner herausragenden Rolle bei der Demokratisierung schon bald keine herausragende politische Rolle in seiner Heimat mehr vergönnt. Statt sich einer der großen Parteien anzuschließen, blieb er seinem eigenen linksliberalen Weg treu.
In den 1960er Jahren hatte er als Journalist für Radio Prag berichtet. Nach der Niederschlagung des Prager Frühlings 1968, den er kritisch kommentiert hatte, wurde Dienstbier mit Berufsverbot belegt und arbeitete als Heizer, Archivar und Nachtwächter. 1977 unterzeichnete der Regimegegner mit anderen Dissidenten die Charta 77 und kam dafür anschließend drei Jahre ins Gefängnis. (Quelle: Prag/Bratislava (dpa/lby))
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