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Glasfaseranschlüsse in Europa: Deutschland liegt weit zurück

Unread postMessage posted...: Wed 20. Feb 2013, 22:49
by Thomas
Auf der diesjährigen FTTH Conference 2013, die derzeit in London stattfindet, legte der FTTH Council Europe die jüngsten Daten zum Stand des Glasfaserausbaus in Europa vor. In der Europäischen Union ist danach die Zahl der mit der Glasfaser erschlossenen Haushalte ('Homes Passed') auf 28,9 Millionen und damit auf 14 Prozent aller Haushalte gestiegen; die Zahl der tatsächlich angeschlossenen Haushalte ('Subscriber') liegt jetzt bei 6,24 Millionen.

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Ende 2012 gab es in den 27 EU-Staaten sowie zwölf weiteren europäischen Ländern einschließlich Russland insgesamt 16,2 Millionen Haushalte, die über eine ins Gebäude (FTTB) oder in die Wohnung (FTTH) verlegte Glasfaser mit schnellen Internetdiensten versorgt werden; weitere 63 Millionen Haushalte wären sofort anschließbar.

Das stärkste Wachstum verzeichneten die Marktforscher von IDATE, die im Auftrag des FTTH Council Europe diese Daten zweimal jährlich erheben, in Russland. Allein im letzten Halbjahr stieg dort die Zahl der FTTH-Subscriber um 2,2 Millionen – und damit mehr als in allen Ländern der EU zusammen – auf insgesamt 7,5 Millionen angeschlossene Haushalte.

Als Maß für die erfolgreiche Vermarktung gilt in der Branche die sogenannte "take-up rate", das Verhältnis der tatsächlich angeschlossenen zu den anschlussfähigen Haushalten – ein Wert, auf den vor allem die auf schnellstmögliche Rückgewinnung der Investitionen bedachten Netzbetreiber schauen. Hier liegt Norwegen mit 52 Prozent an der Spitze, gefolgt von Schweden mit 48 Prozent. Der EU-Durchschnitt liegt bei 21,5 Prozent.

Was die Flächendeckung betrifft, also das Verhältnis von 'Homes Passed' zur Gesamtzahl der Haushalte eines Landes, haben Andorra und Litauen bereits 100 Prozent erreicht. Litauen führt mit der Anschlussquote von 31 Prozent auch das jüngste Ranking der (EU+12)-Länder durch den FTTH Council Europe an. Insgesamt 22 Länder bringen es auf eine FTTH/B-Anschlussquote von mehr als einem Prozent, die in der Statistik aufgeführt sind. Deutschland und England gehören weiterhin nicht dazu.

In beiden Ländern wollen die marktbeherrschenden Netzbetreiber, die Deutsche Telekom bzw. BT, bei der Breitbandversorgung mit VDSL-Vectoring auf den vorhandenen Kupferleitungen vom Kabelverzweiger in die Haushalte punkten.