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Apples Karten-App verärgert Nutzer weltweit

Unread postMessage posted...: Fri 21. Sep 2012, 23:56
by Thomas
Apples erste Kartenapplikation hat weltweit Verärgerung ausgelöst. Die vielen Fehler in der iOS6-Anwendung vermitteln den Eindruck eines unfertigen Produkts. Indirekt bestätigt Apple das auch.

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In Apples Kartenanwendung heißt der Berliner Hauptbahnhof weiterhin Lehrter Stadtbahnhof.

Auf die massive Kritik an Apples Kartenanwendung in iOS 6 reagiert das Unternehmen verhalten. Im Grunde ist es eine typische Apple-Antwort, die All Things Digital erhalten hat: "Wir haben den neuen Kartendienst mit dem Wissen veröffentlicht, dass es eine große Aufgabe ist und wir erst am Anfang stehen." Apple verspricht, die Kartenanwendung kontinuierlich zu verbessern.

Die Unfertigkeit der Karten-App hat aber wohl auch Apple selbst erkannt. Eine Woche vor der Veröffentlichung von iOS 6 hat Apple etliche Stellenangebote geschaltet, in denen Experten für Kartendienste gesucht werden.

Nutzer von Apples Kartenanwendung sammeln auf der Tumblr-Webseite The Amazing iOS 6 Maps Screenshots von Fehlern der Software. Bezeichnungen bekannter Sehenswürdigkeiten stimmen nicht oder fehlen ganz, bei der Navigation werden lange Umwege gemacht, Adressen werden abseits von Straßen angezeigt, 3D-Daten und Satellitenansicht haben Darstellungsfehler und in Kartenbereichen fehlen alle Details. Die Berichte unterstreichen die Kritik, die Golem.de im iOS-6-Test geäußert hat.

In Apples Kartenanwendung heißt der Justizpalast in Wien fälschlicherweise Justizpalast Nürnberg. Die Stadt Nürnberg befindet sich nicht in Österreich, sondern befindet sich mehr als 500 km entfernt in Deutschland. Wer sich also mit Apples Kartenanwendung zum Justizpalast Nürnberg navigieren lässt, könnte in der Hauptstadt Österreichs landen. In Cambridge zeigt Apples Kartenanwendung ein Krankenhaus unter einem Namen, der zunächst 1970 geändert wurde und nochmals 2009.

Bahnhöfe, Schienen und Bahnanlagen zeigt die Apple-Software wohl weltweit falsch oder gar nicht an. Die Universität von Sydney zeigt Apples Kartenanwendung komplett an der falschen Stelle an und die kalifornische Küstenstadt Monterey wird ins Landesinnere verschoben. So manche Straße kennt Apples Kartenanwendung gar nicht. Sogar den 45 Meter breiten Fluss Suzhou, der 54 Kilometer durch Schanghai fließt, kennt die Kartenanwendung gar nicht.

Immer wieder sind Routenvorschläge mit unnötigen Umwegen zu sehen und eine Suche nach Berlin zeigt als Treffer einen Ort in der Antarktis. Nicht einmal den Standort der eigenen Apple-Geschäfte kann Apples Karten-App korrekt anzeigen. Immer wieder gibt es Fehlzuweisungen bei den Points-of-Interest (POI). So erscheinen in Singapur haufenweise Zoohandlungen, die meist gar keine sind, darunter ist auch ein Krankenhaus. Ansonsten fehlen viele POI oder sind veraltet, ungenau oder einfach falsch.

Es ist derzeit unklar, ob es für iOS wieder eine Google-Maps-App geben wird. Google hat dementiert, dass für den App Store eine Google-Maps-App bei Apple eingereicht wurde. Damit bleibt aber offen, ob Google an einer Google-Maps-App für iOS 6 arbeitet.