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Steve Ballmer macht Microsoft zu einem zweiten RIM

Unread postMessage posted...: Wed 16. May 2012, 17:00
by Thomas
Forbes wählt den Microsoft-Chef Steve Ballmer zum schlechtesten Vorstandschef in den USA. Der Aufsichtsrat solle ihn sofort feuern, sonst drohe dem Softwarekonzern dasselbe Schicksal wie RIM.

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Forbes hat Steve Ballmer als schlechtesten Vorstandschef in einem börsennotierten US-Unternehmen bezeichnet. Ballmer sollte so bald wie möglich vom Aufsichtsrat des Softwareunternehmens entlassen werden.

Obwohl Ballmer auf Platz 19 der Forbes-Liste der Milliardäre liegt, sollte ihm nicht erlaubt werden, weiter unbeschreibliche Risiken mit dem Geld der Investoren und den Arbeitsplätzen der Beschäftigten einzugehen. Der schlimmste CEO "sollte in den Ruhestand gehen und sein Vermögen genießen, statt Investoren und Beschäftigte daran zu hindern, eines aufzubauen."

Ballmer habe Microsoft aus den lukrativen Wachstumsmärkten für mobile Musik, Handys und Tablets gerissen und damit auch Unternehmen wie Dell, Hewlett-Packard und sogar Nokia geschadet, so Adam Hartung von Forbes.

Produktvorstellungen erfolgten "regelmäßig verspätet". Den Neuerungen fehle es "völlig an echtem Mehrwert". Windows Vista, der Vorgänger des aktuellen Windows 7, sei viel zu teuer produziert worden und sei so katastrophal gewesen, dass die Kunden danach keine Updates mehr wollten. Windows 7 und Office 2010 hätten nichts Aufregendes geboten, weshalb Apple die Führung übernommen habe.

Auf das um Jahre verspätete Windows 8 würde nun die Zukunft des ganzen Unternehmens gesetzt. Hartung: "Eine wahnsinnige Wette für einen Vorstandschef, der schon vor Jahre abgesetzt gehört hätte." Wenn der Aufsichtsrat nicht handle, stehe Microsoft dasselbe Schicksal wie Research In Motion bevor.

Ballmer ist auch bei den Beschäftigten des Softwarekonzerns unbeliebt. Das ging aus der jährlichen "Naughty and Nice"-Umfrage der Internetplattform Glassdoor.com im Dezember 2011 hervor. Bei Glassdoor können Beschäftigte ihre Firma bewerten und Angaben zu ihrem Einkommen machen. Unter den 50 wichtigsten IT-Firmenchefs landete Ballmer auf dem drittletzten Platz. Er erhielt eine 35-Prozent-Bewertung nach 49 Prozent bei der Vorjahresumfrage. Apple-Chef Tim Cook erhielt 96, Google-Vorstandschef Larry Page 92 und Facebooks Mark Zuckerberg 89 Prozent.

Der 56-jährige Ballmer hatte in der Vergangenheit angekündigt, 2018 aus Altersgründen abzutreten. Trotz massiver Kritiken von einzelnen Investoren wurde er am 17. November 2011 mit 92 Prozent der Aktionärsstimmen im Amt bestätigt. Ende Mai 2011 hatte der bekannte Hedgefonds-Manager und Microsoft-Aktionär David Einhorn den Rücktritt Ballmers gefordert. Ballmer habe es zugelassen, dass Microsoft in wichtigen Bereichen wie Suchmaschinen, mobile Kommunikationssoftware, Tablets und soziale Netzwerke überholt wurde. Diese Niederlagen versuche er, mit teuren Übernahmen wie der des VoIP-Unternehmens Skype für 8,5 Milliarden US-Dollar auszugleichen. Doch der Aufsichtsrat Microsofts stellte sich hinter den Vorstandschef und lehnte einen Rücktritt ab.