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Handys: EU droht mit Verpflichtung einheitlicher Ladegeräte

Unread postMessage posted...: Tue 5. Feb 2013, 23:27
by Thomas
Die EU befürchtet, dass mit dem Auslaufen der freiwilligen Vereinbarung zu Universalladegeräten die Hersteller wieder untereinander inkompatible Ladegeräte entwickeln. Sollten die Hersteller die Vereinbarung nicht verlängern, wird sie zur Pflicht.

Die EU fordert die Handyhersteller auf, weiterhin einheitliche Ladegeräte zu produzieren. Bisher gab es eine freiwillige Vereinbarung zwischen den Handyherstellern, die jedoch Ende 2012 auslief. EU-Kommissar Antonio Tajani sagte dem Focus: "Sollten die Hersteller diese Vereinbarung bis Ende Februar nicht erneuern, wird die EU sie dazu verpflichten". Tajani wünscht sich auch in anderen Bereichen einheitliche Ladegeräte.

In der Praxis funktioniert das nur auf reiner Steckerseite. Elektrisch sind die meisten Universalladegeräte unterschiedlich, da der USB-Standard für viele Geräte mit seinen 2,5 Watt nicht ausreicht, um die Geräte schnell aufzuladen. Daher verwenden zahlreiche Hersteller proprietäre Aushandlungsmechanismen, um mehr Strom über das Kabel zu schicken. Einige Ladegeräte, vor allem für größere Handys, erreichen Werte um die 10 Watt und verletzen den Standard. Wer ein nicht angepasstes Handy damit auflädt, bekommt nur Werte um die 2,5 Watt. Für Tablets, die von der Vereinbarung ohnehin nicht betroffen sind, reicht das häufig nicht.

Dabei ist der USB-Standard längst erweitert worden. Doch bei der Umsetzung hapert es noch. Wie uns ein Mitglied des USB Implementers Forum auf der CES 2013 mitteilte, unterstützen Samsung und Apple beispielsweise bereits USB Battery Charge (BC), allerdings nicht untereinander. Die Steckerladegeräte für deren Handys nutzen nicht USB BC, sondern proprietäre Mechanismen. Da half auch die freiwillige Vereinbarung nicht, die in der Praxis nur den kleinsten gemeinsamen Nenner ermöglichte: USB mit 0,5A bei 5V. USB BC findet sich häufig in Notebooks.

Zudem ist mit USB Power Deilivery (PD) ein weiterer Standard fertiggestellt worden, der parallel zu USB BC existieren wird. USB PD erlaubt nicht nur die Stromstärke, sondern auch die Spannung anzupassen und ermöglicht damit mehr Flexibilität. USB PD sieht sogar Leistungsaufnahmen von bis zu 100 Watt vor.