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Supermodel als Virusträger

Unread postMessage posted...: Wed 21. Mar 2012, 22:57
by Thomas
Schicke Rechner brauchen schicke Trojaner, könnten sich die Macher des Trojaners OSX/Imuler-B gedacht haben. Die Entwickler kombinieren Social Engineering mit einer konzeptionellen Schwäche in Mac OS X.

Sophos berichtet von einem neuen Trojaner, der Macs infiziert und auf den vor allem männliche Mac-Nutzer hereinfallen dürften. Im Firmenblog, das passenderweise Naked Security heißt, wird von der Schadsoftware OSX/Imuler-B berichtet. Der Trojaner nutzt ein Bild des russischen Supermodels Irina Shayk, das mit dem spanischen Fußballer Cristiano Ronaldo liiert ist. Auf dem Bild ist Shayk nur leicht bekleidet.

Eine Sicherheitslücke wird für den Trojaner nicht genutzt, sondern eine konzeptbedingte Schwachstelle unter Mac OS X: Dateierweiterungen werden häufig nicht angezeigt. Sie sind zum Teil auch nicht notwendig, um einen Dateityp zu erkennen. Das .app-Paket wird also nur mit seinem Dateinamen und der Bildvorschau der Anwendung angezeigt. Selbst trainierte Augen dürften schnell übersehen, dass es sich um eine Anwendung handelt, da der Finder den Dateityp tendenziell weiter hinten anzeigt.

Eine Unterscheidung zwischen einem Bild und einer Anwendung ist dann fast unmöglich. Neben der guten Tarnung verwischt der Trojaner mit Hilfe der konzeptionellen Schwächen seine Spuren unter Mac OS X. Sobald die Anwendung mit dem Supermodel-Bild gestartet wird, wird ein Bild von Irina Shayk erzeugt und die Installationsdatei gelöscht. Einziger Unterschied für den Anwender ist die Dateierweiterung .jpg, die nun sichtbar ist.

Während sich der Nutzer an einem Shayk-Bild erfreut, wird im Hintergrund derweil eine Backdoor geöffnet und die Daten auf einen Server in der Ferne geladen.

Wer nicht auf so etwas hereinfallen will, sollte im Finder die Anzeige von Dateinamenerweiterungen aktivieren. Windows-Nutzer kennen das Problem schon länger und schalten die Anzeige der Dateinamenerweiterung deswegen auch an. Aber weder Microsoft noch Apple sahen bisher Handlungsbedarf.