Page 1 of 1

Blackout: München für 2 Stunden ohne Strom

Unread postMessage posted...: Fri 16. Nov 2012, 00:00
by Thomas
In weiten Teilen Münchens ist am Donnerstagmorgen vorübergehend der Strom ausgefallen. Es kam zu massiven Verkehrsbeeinträchtigungen aufgrund ausgeschalteter Ampeln und Störungen bei U- und S-Bahn sowie Tram. Wie viele Haushalte betroffen waren, war zunächst unklar.

Ein Sprecher der Stadtwerke sagte am Morgen auf dapd-Anfrage: "Es gab einen großflächigen Stromausfall im Süden Münchens gegen sieben Uhr." Die Ursache sei bislang unklar. Zwar habe es gegen 7.00 Uhr einen Feuerwehreinsatz wegen Rauchentwicklung in einem Umspannwerk zwischen Ismaning und Unterföhring gegeben. Allerdings wolle er "nicht spekulieren, ob das Ursache oder Wirkung war", sagte der Sprecher. Die Stadtwerke hätten sich sofort daran gemacht, den Fehler zu beheben. Nach Angaben der Münchner Stadtwerke (SWM) waren rund 450.000 Kunden im südlichen Stadtgebiet zeitweise ohne Strom.

361359360
(UW Isarau bie Unterföhring)

Gegen 9.00 Uhr sagte ein Polizeisprecher: "Der Strom ist wieder da." Dennoch gebe es noch Verkehrsbehinderungen, weil Kreuzungen geregelt werden müssten. Die Ampeln würden nach und nach wieder eingeschaltet. Es gab dem Sprecher zufolge große Verkehrsbehinderungen. Die Polizei war mit zahlreichen Beamten im Einsatz, um den Verkehr an den wichtigsten Kreuzungen zu regeln.

Der Sprecher der Stadtwerke berichtete von "massiven Beeinträchtigungen für U-Bahn und Tram". Dort sei auf vielen Strecken etwa bis 8.30 Uhr immer wieder der Strom weg gewesen. Bei der S-Bahn München kam es nach Angaben einer Sprecherin im Gesamtnetz zeitweise bis zu 40 Minuten Verspätung. Von etwa 7.00 Uhr an war für rund eine halbe Stunde die Beleuchtung an den Tunnelbahnhöfen ausgefallen. Nach knapp einer halben Stunde fuhren die S-Bahnen wieder, die Taktverstärker-Züge fielen jedoch aus. Nach Einschätzung der Sprecherin sollte sich der Verkehr bis zum Mittag wieder normalisieren.

Die Feuerwehr musste laut einem Sprecher zu etwa 50 Einsätzen im ganzen Stadtgebiet ausrücken, um etwa Menschen aus Aufzügen zu befreien.

Trotz des Stromausfalls in München am Donnerstagmorgen zeichnet sich die Versorgung in Deutschland nach Angaben der Bundesnetzagentur durch eine große Zuverlässigkeit aus. Der sogenannte SAIDI-Wert, der die durchschnittliche Ausfalldauer beim Endverbraucher misst, lag 2011 bei 15,31 Minuten. Der Präsident der Bundesnetzagentur, Jochen Homann, sprach bei der Vorstellung der Zahlen im September von einem "Spitzenplatz im internationalen Vergleich", den Deutschland einnimmt. 2010 betrug der SAIDI-Wert 14,90 Minuten. Im Zeitraum von 2006 bis 2010 betrug der Mittelwert 17,44 Minuten.

Beim SAIDI-Wert werden weder geplante Unterbrechungen noch Unterbrechungen aufgrund höherer Gewalt, wie etwa Naturkatastrophen, berücksichtigt. In die Berechnung fließen nur ungeplante Unterbrechungen ein, die auf atmosphärische Einwirkungen, auf Einwirkungen Dritter, auf Rückwirkungen aus anderen Netzen oder auf andere Störungen im Bereich des Netzbetreibers zurückzuführen sind. Beim Strom muss die Unterbrechung zudem länger als drei Minuten dauern.

Die Netzbetreiber müssen der Bundesnetzagentur jährlich einen Bericht über die in ihrem Netz aufgetretenen Versorgungsunterbrechungen des Vorjahres übermitteln. Dieser Bericht enthält Zeitpunkt, Dauer, Ausmaß und Ursache der Unterbrechungen. Für das Jahr 2011 meldeten 864 Netzbetreiber für 928 Netze rund 206.673 Unterbrechungen.