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Wau-Holland-Stiftung kann nur noch die Server bezahlen

Unread postMessage posted...: Tue 21. May 2013, 20:39
by Thomas
Wikileaks steht offenbar kurz vor der Pleite: Im vergangenen Jahr hat die Organisation von Julian Assange nur so wenige Spenden erhalten, dass sie nicht mehr in vollem Umfang finanziert werden kann, wie die Wau-Holland-Stiftung in ihrem aktuellen Transparenzbericht erklärt.

Die Spenden für Wikileaks sind erneut dramatisch zurückgegangen. Im vergangenen Jahr sind bei der Wau-Holland-Stiftung nicht einmal 70.000 Euro für die Organisation eingegangen. Das reicht nach Angaben der Stiftung nur noch für das Nötigste.

Gerade mal 68.995 Euro seien 2012 für Wikileaks gespendet worden, schreibt die Wau-Holland-Stiftung in ihrem Transparenzbericht. Das ist halb so viel wie im Vorjahr - 2011 hatten die Spenden 139.401 Euro betragen. 2010, in dem Jahr, als Wikileaks die spektakulären Dokumente zu den Kriegen der USA im Irak und in Afghanistan sowie Tausende diplomatischer US-Depeschen veröffentlichte, bekam die Organisation 1.331.698 Euro.

Von dem Geld aus dem Jahr 2010 zehrt die Wau-Holland-Stiftung - und damit Wikileaks - immer noch: Die Ausgaben betragen im Jahr mehrere hunderttausend Euro. 2012 waren es 392.434 Euro. Im diesem Jahr könnten "nur noch notwendige Infrastrukturkosten wie zum Beispiel Serverbetrieb weiterhin durch Spenden an die Stiftung gedeckt werden", heißt es in dem Bericht. Das Budget reiche für "die vollumfängliche finanzielle Förderung des Projektes im gewohnten Umfang" nicht mehr aus. Die sei erst wieder möglich, wenn sich das Spendenaufkommen "im Laufe des Jahres 2013 stark verbessert."

Nach den Veröffentlichungen im Jahr 2010 hatten große Zahlungsdienstleister wie Paypal oder die Kreditkartenunternehmen Visa und Mastercard Wikileaks gesperrt. Ende Oktober 2011 hatte Wikileaks angekündigt, wegen Geldmangels keine weiteren Dokumente mehr zu veröffentlichen. Allerdings folgte schon im Dezember 2011 die nächste Veröffentlichung.

2012 hatte die von Julian Assange gegründete Organisation jedoch verschiedene neue Wege für Spenden eröffnet: So können beispielsweise Spenden über die französische Carte-Bleue-Karte abgewickelt werden. Damit wird die Blockade durch Visa und Mastercard umgegangen.

Zudem hatte sich mir der Freedom of the Press Foundation ein neuer Spendensammler gefunden. Selbst eine Paywall um die sogenannten Global Intelligence Files hat Wikileaks im vergangenen Jahr ausprobiert. Geholfen haben diese Maßnahmen offenbar nicht.