Page 1 of 1

Syrien-Kontaktgruppe hofft auf Entgegenkommen Assads

Unread postMessage posted...: Thu 28. Feb 2013, 11:35
by Thomas
Die Kontaktgruppe der Freunde Syriens sucht weiter nach einem konkreten Plan, um dem Gemetzel im syrischen Bürgerkrieg ein schnelles Ende zu bereiten. Heute treffen sich die Außenminister zu Gesprächen in Rom.

Der Weg aus dem blutigen Konflikt gestaltet sich schwierig, denn die Opposition ist von der internationalen Gemeinschaft inzwischen tief enttäuscht.

Sie fordert mehr praktische Hilfe im Kampf gegen das Regime von Präsident Baschar al-Assad und keine Sonntagsreden.

Ursprünglich wollte die Nationale Syrische Koalition deshalb gar nicht an dem Treffen der sogenannten Kerngruppe der Syrien-Freunde in Rom teilnehmen. US-Außenminister John Kerry musste eine Delegation nach Kairo schicken, um den Vorsitzenden der Koalition, Moas al-Chatib, von der Bedeutung der Teilnahme zu überzeugen.

Al-Chatib hatte im Januar ohne Absprache mit den verschiedenen Oppositionsparteien einen Dialog mit dem Regime vorgeschlagen. Ein Treffen könne im Ausland oder in den Rebellengebieten stattfinden.

Assad reagierte erst nicht, bot dann aber einen Dialog in Damaskus an. Doch die meisten Oppositionellen wollen sich nicht in die Höhle des Löwen wagen. Sie befürchten, dort Opfer eines Attentats zu werden oder in einem Foltergefängnis zu landen. Laut der regimekritische Website All4Syria wollte Assad mit seinem Angebot die Position des russischen Außenministers Sergej Lawrow bei den Gesprächen mit Kerry über eine Konfliktlösung stärken.

Die Rebellen bringen inzwischen trotz großer Verluste immer mehr Gebiete unter ihre Kontrolle. Assad will angeblich eine der beiden Bedingungen Al-Chatibs für Friedensverhandlungen erfüllen und die Reisepässe aller syrischen Exilanten und Flüchtlinge um zwei Jahre verlängern, auch die abgelaufenen. Den im Ausland lebenden Syrern droht sonst aus einigen Ländern die Abschiebung. Außerdem forderte Al-Chatib die Freilassung von 160 000 politischen Gefangenen.

Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) lässt sich wegen einer Erkrankung durch Staatssekretärin Emily Haber vertreten.