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Ecuador schlägt Befragung Assanges in Stockholm vor

Unread postMessage posted...: Wed 26. Sep 2012, 00:22
by Thomas
Julian Assange soll unter diplomatischem Schutz in der ecuadorianischen Botschaft in Stockholm befragt werden. Das schlägt Ecuadors Außenminister Ricardo Patiño vor.

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In den Bemühungen um eine diplomatische Lösung der Causa Julian Assange schlägt Ecuadors Außenminister Ricardo Patiño vor, Assange unter diplomatischem Schutz nach Stockholm ausreisen zu lassen. Dort soll er dann von der schwedischen Justiz befragt werden, möglicherweise in der ecuadorianischen Botschaft. Am Rande der UN-Vollversammlung am 27. September 2012 will Patiño seinem britischen Amtskollegen William Hague diesen Vorschlag unterbreiten.

Assange droht die Verhaftung durch britische Behörden, sollte er die ecuadorianische Botschaft in London verlassen. Er war am 19. Juni 2012 dorthin geflüchtet, nachdem das britische High Court als letzte Instanz Assanges Antrag abgelehnt hatte, das Verfahren um seine Auslieferung erneut aufzurollen. Am 16. August 2012 gewährte ihm Ecuador politisches Asyl und stellte ihn unter diplomatischen Schutz.

Derweil berichten schwedische Medien, dass zwei unabhängige Gutachter auf einem Kondom keine DNA-Spuren des 41-jährigen Australiers festgestellt haben. Zwei Frauen werfen Assange sexuelle Belästigung vor. Eine der Frauen hatte ausgesagt, Assange habe absichtlich ein Kondom zerrissen, um mit ihr ungeschützten Geschlechtsverkehr haben zu können. In Schweden wird das als Vergewaltigung gewertet. Das als Beweismittel sichergestellte Kondom wurde im Zuge von Ermittlungen untersucht. Der Polizeibericht mit den Ergebnissen liege Assanges Verteidigern vor, berichtet die Online-Augabe des Daily Mail. Sie gingen davon aus, dass das eingereichte Kondom nicht als Beweismittel verwendet werden dürfe.

Assange bestreitet diese Vorwürfe und wirft den schwedischen Behörden vor, die Ermittlungen als Vorwand zu nutzen um ihn in Schweden zu verhaften und letztlich an die USA auszuliefern. Assange befürchtet, dort wegen Geheimnisverrats und Spionage belangt zu werden. Die Whistleblower-Plattform Wikileaks hatte unter anderem Botschaftsdepeschen, geheime Dokumente zum Krieg in Afghanistan sowie zum Krieg im Irak veröffentlicht.