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Bundeskabinett verabschiedet Afrika-Konzept

Unread postMessage posted...: Wed 15. Jun 2011, 16:52
by Thomas
Das schwarz-gelbe Bundeskabinett hat erstmals ein Gesamtkonzept für Afrika verabschiedet. Darin werden die Grundlinien und Ziele der künftigen deutschen Afrika-Politik zusammengefasst.

Deutschland verspricht den bislang 53 afrikanischen Staaten eine «Partnerschaft auf Augenhöhe». Im nächsten Monat kommt der Südsudan als jüngstes afrikanisches Land hinzu.

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Außenminister Guido Westerwelle bricht noch am Nachmittag zu einem dreitägigen Besuch in den Sudan auf. Dort wird sich vermutlich am 9. Juli der Süden des Landes für unabhängig erklären.

Auf die Ausarbeitung eines eigenen Afrika-Konzepts hatten sich Union und FDP in ihrem Koalitionsvertrag verständigt. Ausgearbeitet wurde das 29-Seiten-Papier unter Federführung des Auswärtigen Amtes.

Auf dem afrikanischen Kontinent leben derzeit schon mehr als eine Milliarde Menschen. Das Wirtschaftswachstum lag in den vergangenen Jahren bei durchschnittlich sechs Prozent.

Als wichtigste deutsche Interessen in Afrika werden in dem Konzept «Frieden und Sicherheit in unserer Nachbarschaft» genannt. Zudem will die Bundesregierung dabei helfen, die Demokratie auf dem afrikanischen Kontinent voranzubringen. Berlin setzt sich auch für die Abschaffung der Todesstrafe, ein Ende der Rekrutierung von Kindersoldaten sowie ein Ende der Verfolgung von Homosexualität ein.

Die Bundesregierung sieht in Afrika aber auch gute Chancen für die deutsche Wirtschaft. In dem Konzept wird auch auf die mögliche Nutzung von erneuerbaren Energien wie Sonne, Wind und Wasser verwiesen. Derzeit haben sich mehr als 600 deutsche Unternehmen mit 146 000 Beschäftigten in Afrika niedergelassen. Neue Konkurrenz kommt aus Ländern wie China, Türkei und Brasilien. (Quelle: Berlin (dpa/lby))