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Rund 6000 Telekom-Mitarbeiter im Warnstreik

Unread postMessage posted...: Mon 21. Feb 2011, 22:45
by Thomas
Rund 6000 Mitarbeiter der Deutschen Telekom sind nach Gewerkschaftsangaben am Montag bundesweit in einen ganztägigen Warnstreik getreten. Erste Auswirkungen seien auch bei Kunden spürbar gewesen, teilte die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi mit.

So habe es Verzögerungen bei der Beseitigung von Störungen und der Einrichtung von Anschlüssen gegeben. Außerdem sei es zu vermehrten Wartezeiten in Kundencentern gekommen.

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Ein Telekom-Sprecher sagte, es sei nicht auszuschließen, dass die Warnstreiks sich vereinzelt bei Kunden bemerkbar gemacht hätten. Mögliche Auswirkungen sollten aber so gering wie möglich gehalten werden. «Wir sind gut vorbereitet», sagte der Sprecher in Bonn.

Regionale Schwerpunkte der Warnstreiks waren nach Verdi-Angaben Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Bayern. Allein in Bayern hätten sich rund 1200 Beschäftigte beteiligt, in NRW waren es etwa 1000. Auch in weiteren Bundesländern legten Telekom-Mitarbeiter die Arbeit nieder. «Für diese Eskalation ist allein das Management verantwortlich. Wer die Beschäftigten mit Arbeitszeitverlängerungen, Reallohneinbußen oder Nullrunden verhöhnt, erhält die passende Antwort», sagte Verdi-Streikleiter Ado Wilhelm in Berlin.

Bereits in der vergangenen Woche hatte es Warnstreiks gegeben. Für diesen Dienstag hat die Gewerkschaft erneut rund 4500 Beschäftigte zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Damit will Verdi vor der vierten Verhandlungsrunde am 8. und 9. März den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Der Verdi-Bundesvorstand betonte aber, die Aktionen sollten sich nicht gegen die Kunden richten. «Wir haben allerdings die Sorge, dass die Telekom ihre ohnehin vorhandenen Probleme mit der Termintreue nun den Streikenden anlasten könnte», sagte Wilhelm.

In der vergangenen Woche hatte Verdi das Angebot der Arbeitgeber abgelehnt. Es sieht unter anderem Gehaltserhöhungen von 2,17 Prozent bei einer Laufzeit von 24 Monaten vor. Die Gewerkschaft fordert für 105 000 Telekom-Mitarbeiter in Deutschland 6,5 Prozent mehr Gehalt und den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen über eine Laufzeit von zwölf Monaten.

Der Telekom-Sprecher bezeichnete das Angebot der Arbeitgeber als «rund und fair». «Die Lösung des Tarifkonflikts liegt nicht in Warnstreiks, sondern am Verhandlungstisch.» (Quelle: Köln/Berlin (dpa/lby))