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Hamburger S-Bahn-Schläger stellen sich

Unread postMessage posted...: Tue 4. Jan 2011, 17:21
by Thomas
Nach der brutalen Attacke auf einen 42-jährigen Mann in einem Hamburger S-Bahnhof haben sich die drei mutmaßlichen Schläger der Bundespolizei gestellt. Sie erschienen am Dienstagmorgen in Begleitung eines Anwalts, machten aber zum konkreten Vorfall keine Angaben.

Die drei Männer sind zwischen 22 und 24 Jahre alt. Sie wurden wieder auf freien Fuß gesetzt, weil keine Haftgründe vorlagen.

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Die mutmaßlichen Täter sollen in der Silvesternacht am S-Bahnhof Veddel einen 42-jährigen Mann bewusstlos geprügelt haben. Er hatte zuvor in der Bahn einem älteren Fahrgast zur Seite gestanden, der von den jungen Männern angepöbelt worden war. Die Angreifer zogen sich daraufhin zunächst zurück. An der Haltestelle verließen sie die Bahn und griffen den Streitschlichter an, der ebenfalls ausgestiegen war. Sie schlugen den Mann zu Boden und traten auf Kopf und Bauch ein. Die Freundin des Opfers musste den brutalen Überfall mit ansehen. Die Schläger flüchteten, bevor die Polizei eintraf.

Bereits am Montag konnten die Männer durch Aufnahmen der Überwachungskameras am Bahnsteig und durch Video-Aufnahmen aus der S-Bahn identifiziert werden. Die Bilder seien so gut gewesen, dass die Ermittler sie mit Lichtbildkarteien abgleichen konnten, erklärte Sprecher Rüdiger Carstens der Deutschen Presse-Agentur. Auch mehrere Zeugen hatten sich bei der Bundespolizei gemeldet.

Im Gespräch mit dem «Hamburger Abendblatt» rief das Opfer der Attacke am Dienstag zu Zivilcourage auf. Für ihn sei es selbstverständlich gewesen, zu helfen. «Ich bin kein Held - und ich habe den Leuten, die das getan haben, schon verziehen», sagte er der Zeitung. Der 42-Jährige hatte eine Schädelprellung und Hautabschürfungen erlitten und ist auf dem Weg der Besserung.

Der Vorfall erinnert an Dominik Brunner, der im September 2009 an einem Münchner Bahnhof von zwei Jugendlichen attackiert worden war, nachdem er sich schützend vor eine Gruppe Kinder gestellt hatte. Für sein mutiges Einschreiten bezahlte er mit dem Leben. (Quelle: Hamburg (dpa/lby))