First Solar schließt Werk: 1200 Jobs weg
Message posted...: Tue 17. Apr 2012, 21:23
Der US-Konzern First Solar macht sein Werk in Frankfurt/Oder dicht. 1200 Arbeitsplätze fallen weg. Auch am Vertriebsstandort Mainz müssen zahlreiche Mitarbeiter gehen.
«Diese Entscheidung fällt uns nicht leicht», erklärte Konzernchef Mike Ahearn am Firmensitz in Tempe im US-Bundesstaat Arizona. Das Unternehmen sei jedoch zu dem Schluss gekommen, dass sich die Produktion in Deutschland nicht mehr lohne. Finanzchef Mark Widmar machte unter anderem die Kürzung von staatlichen Fördergeldern für Solaranlagen dafür verantwortlich. «Die Veränderungen haben einen dramatischen Einfluss auf die Nachfrage.»
Die Situation sah bis vor kurzem noch ganz anders aus: First Solar hatte die Produktion in seinem Frankfurter Werk glatt verdoppelt. Erst im November wurde die Erweiterung eröffnet. Bereits zu diesem Zeitpunkt zogen aber düstere Wolken über der einst so sonnenverwöhnten Branche auf. Neben den Streichungen bei den Subventionen überschwemmten chinesische Firmen den Markt mit billigen Solarmodulen. Bereits seit 1. März sind die Frankfurter Mitarbeiter in Kurzarbeit.
Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck bezeichnete den Rückzug als dramatische Entscheidung für das Land und für die Stadt Frankfurt (Oder). «Wir werden seitens der Landesregierung alles tun, was in unseren Möglichkeiten steht, um den Oberbürgermeister der Stadt zu unterstützen und den Standort in Gänze zu sichern», sagte der SPD-Politiker.
Auch die Zahl der Mitarbeiter in Mainz wird nach Angaben eines First-Solar-Sprechers «deutlich» verkleinert. In Mainz sitzt der Vertrieb von First Solar. Zusammen mit anderen Standorten in Europa fallen so noch einmal rund 150 von 175 Arbeitsplätzen weg. Weltweit sind 2000 Mitarbeiter betroffen. Das ist etwa jeder Dritte Beschäftigte. «Wir werden alle betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fair behandeln», erklärte Firmenchef Ahearn. Für Abfindungen hat First Solar 50 bis 70 Millionen Dollar eingeplant (38 bis 53 Mio Euro).
Der US-Konzern gehört zu den größten Spielern in der Branche. Mehrere Rivalen sind bereits pleite gegangen, unter anderem die deutsche Solon. First Solar hat im vergangenen Jahr einen Verlust von 39 Millionen Dollar (30 Mio Euro) eingefahren. Der Aktienkurs war von in der Spitze annähernd 170 Dollar binnen eines Jahres auf noch gut 20 Dollar eingebrochen. Einige Manager sind gegangen, auch der Konzernchef. Der Verwaltungsratsvorsitzende Ahearn lenkt das Unternehmen nun kommissarisch.
Platzeck machte die schwarz-gelbe Bundesregierung für die Probleme der deutschen Solarbranche verantwortlich. Er hätte mehr industriepolitische Akzente erwartet. «Stattdessen kommt eine überstürzte weitere Kürzung der Solarförderung.» Für ihn zeige sich nun auch deutlich, dass nicht jeder wegfallende Arbeitsplatz in der Kohleenergie ohne weiteres durch Jobs in den erneuerbaren Energien ersetzt werde, sagte der Regierungschef.
Brandenburgs Wirtschaftsminister Ralf Christoffers (Linke) verwies darauf, dass seit 2006 rund 25 Millionen Euro direkte Förderung an First Solar in Brandenburg geflossen seien. Nun müsse geprüft werden, was davon zurückgefordert werden könne. First Solar selbst hat 30 Millionen Dollar oder umgerechnet 23 Millionen Euro für Rückzahlungen eingeplant.
Die Anleger feierten den Sparplan als Befreiungsschlag. Am Dienstag schoss die Aktie bis zum Mittag an der Wall Street um 10 Prozent auf 23 Dollar hoch.
«Diese Entscheidung fällt uns nicht leicht», erklärte Konzernchef Mike Ahearn am Firmensitz in Tempe im US-Bundesstaat Arizona. Das Unternehmen sei jedoch zu dem Schluss gekommen, dass sich die Produktion in Deutschland nicht mehr lohne. Finanzchef Mark Widmar machte unter anderem die Kürzung von staatlichen Fördergeldern für Solaranlagen dafür verantwortlich. «Die Veränderungen haben einen dramatischen Einfluss auf die Nachfrage.»
Die Situation sah bis vor kurzem noch ganz anders aus: First Solar hatte die Produktion in seinem Frankfurter Werk glatt verdoppelt. Erst im November wurde die Erweiterung eröffnet. Bereits zu diesem Zeitpunkt zogen aber düstere Wolken über der einst so sonnenverwöhnten Branche auf. Neben den Streichungen bei den Subventionen überschwemmten chinesische Firmen den Markt mit billigen Solarmodulen. Bereits seit 1. März sind die Frankfurter Mitarbeiter in Kurzarbeit.
Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck bezeichnete den Rückzug als dramatische Entscheidung für das Land und für die Stadt Frankfurt (Oder). «Wir werden seitens der Landesregierung alles tun, was in unseren Möglichkeiten steht, um den Oberbürgermeister der Stadt zu unterstützen und den Standort in Gänze zu sichern», sagte der SPD-Politiker.
Auch die Zahl der Mitarbeiter in Mainz wird nach Angaben eines First-Solar-Sprechers «deutlich» verkleinert. In Mainz sitzt der Vertrieb von First Solar. Zusammen mit anderen Standorten in Europa fallen so noch einmal rund 150 von 175 Arbeitsplätzen weg. Weltweit sind 2000 Mitarbeiter betroffen. Das ist etwa jeder Dritte Beschäftigte. «Wir werden alle betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fair behandeln», erklärte Firmenchef Ahearn. Für Abfindungen hat First Solar 50 bis 70 Millionen Dollar eingeplant (38 bis 53 Mio Euro).
Der US-Konzern gehört zu den größten Spielern in der Branche. Mehrere Rivalen sind bereits pleite gegangen, unter anderem die deutsche Solon. First Solar hat im vergangenen Jahr einen Verlust von 39 Millionen Dollar (30 Mio Euro) eingefahren. Der Aktienkurs war von in der Spitze annähernd 170 Dollar binnen eines Jahres auf noch gut 20 Dollar eingebrochen. Einige Manager sind gegangen, auch der Konzernchef. Der Verwaltungsratsvorsitzende Ahearn lenkt das Unternehmen nun kommissarisch.
Platzeck machte die schwarz-gelbe Bundesregierung für die Probleme der deutschen Solarbranche verantwortlich. Er hätte mehr industriepolitische Akzente erwartet. «Stattdessen kommt eine überstürzte weitere Kürzung der Solarförderung.» Für ihn zeige sich nun auch deutlich, dass nicht jeder wegfallende Arbeitsplatz in der Kohleenergie ohne weiteres durch Jobs in den erneuerbaren Energien ersetzt werde, sagte der Regierungschef.
Brandenburgs Wirtschaftsminister Ralf Christoffers (Linke) verwies darauf, dass seit 2006 rund 25 Millionen Euro direkte Förderung an First Solar in Brandenburg geflossen seien. Nun müsse geprüft werden, was davon zurückgefordert werden könne. First Solar selbst hat 30 Millionen Dollar oder umgerechnet 23 Millionen Euro für Rückzahlungen eingeplant.
Die Anleger feierten den Sparplan als Befreiungsschlag. Am Dienstag schoss die Aktie bis zum Mittag an der Wall Street um 10 Prozent auf 23 Dollar hoch.