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[Panorama] Dioxin-Fette schon zehn Monate im Tierfutter


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[Panorama] Dioxin-Fette schon zehn Monate im Tierfutter

Unread postby Thomas » Fri 7. Jan 2011, 18:07

Der Dioxin-Skandal eskaliert: Verseuchtes Tierfutter ist schon viel länger im Umlauf als bekannt. Zudem war die Giftdosis bei neuen Proben vom Futterfetthersteller Harles und Jentzsch knapp 78 Mal so hoch wie erlaubt.

Die Bundesregierung vermutet Kriminelle am Werk. Die Verbraucher lassen zunehmend die Finger von Eiern. In den Bundesländern zieht der Skandal immer weitere Kreise. 4700 Höfe in Deutschland sind gesperrt.

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Bei weiteren Proben von Futterfetten von Harles und Jentzsch in Schleswig-Holstein war die Belastung in neun von zehn Fällen zu hoch, teilte das Kieler Landwirtschaftsministerium am Freitag mit. Der Behörde liegen insgesamt bisher 30 Testergebnisse vor. In 18 Fällen war der Grenzwert überschritten.

Und bereits im März 2010 fand ein Labor in Industriefetten der Firma Dioxinwerte, die doppelt so hoch lagen wie der Grenzwert. Die Behörden erfuhren davon jedoch nichts. Auch wenn der Höchstwert im Endprodukt wegen der Verdünnung bei der Futterherstellung bei den Proben im März wohl unterschritten wurde, hätten die Fette nicht verwendet werden dürfen, erklärte das Kieler Ministerium. Gegen die Firma ermittelt die Staatsanwaltschaft.

Woher kam das Dioxin im Tierfutter? Vielleicht war Fritteusenfett aus dem Ausland schuld. Das Agrarministerium in Hannover, das mehrere Tausend niedersächsische Bauernhöfe sperren ließ, lässt dies nun prüfen. Harles und Jentzsch bekam Fett von dem Biodiesel-Hersteller Petrotec, der Reststoffe aus Imbissen und Fritteusen verarbeitet. In der kommenden Woche solle anhand von Proben geklärt sein, ob Petrotec Altfette bezog, die mit Dioxin belastet waren, sagte der niedersächsische Staatssekretär Friedrich-Otto Ripke (CDU).

In dem als Futterfett deklarierten Produkt von Harles und Jentzsch waren verbotenerweise Abfälle der Biodieselproduktion. Ripke sprach von «kriminellen Machenschaften» einzelner Unternehmen in der Branche. Die in den Dioxin-Skandal verwickelten Firmen hätten möglichst viel Gewinn erzielen wollten, sagte er in Hannover.

Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) sagte der Nachrichtenagentur dpa zu der möglichen Vertuschung: «Wenn sich der Verdacht erhärtet, dass das verantwortliche Unternehmen bereits seit Monaten von der Dioxin-Belastung wusste und trotzdem nicht die zuständigen Landesbehörden informiert hat, ist das hochgradig kriminell und völlig unverantwortlich.» Sie strebt eine Sondersitzung der Agrar- und Verbraucherminister an.

Die Lebensmittelkontrolle ist Ländersache. Bereits am Montag will Aigner Vertreter der Futtermittelbranche, der Landwirtschaftsverbände sowie führende Verbraucherschützer in Berlin treffen.

Viele Verbraucher lassen Eier wegen des Skandals in den Regalen liegen. Ein Absatzrückgang sei «deutlich spürbar», sagte Margit Beck von der Bonner Marktberichterstattungsstelle MEG. Die Preise an den Lebensmittelbörsen seien «über den Jahreswechsel etwa doppelt so stark zurückgegangen wie im Vorjahr». Ein schwacher Rückgang beim Eier-Absatz ist laut MEG zu Jahresbeginn üblich, weil sich viele Verbraucher gewöhnlich vor den Feiertagen mit Eiern eindecken.

Bis zu 150 000 Tonnen Futter mit dem krebserregenden Gift Dioxin können Unmengen von Eiern, Geflügel- und Schweinefleisch verunreinigt haben. Woher das Dioxin kommt, ist weiter unklar. Das von der Firma gelieferte Fett war von 25 Futterherstellern in vier Bundesländern eingemischt worden. Bisher mussten bundesweit über 4700 Betriebe wegen des Dioxinverdachts gesperrt werden. Die meisten dieser Höfe liegen in Niedersachsen. Dort sind rund 4500 Betriebe betroffen.

Aigner verlangte notfalls weitere Rückholaktionen der Länderbehörden. «Das Bundesinstitut für Risikobewertung sieht beim gelegentlichen Verzehr belasteter Produkte keine akute Gesundheitsgefahr. Aus Gründen des vorsorgenden Verbraucherschutzes muss allerdings die Belastung mit Dioxinen so weit wie möglich minimiert werden», sagte sie. «Wichtig ist deshalb, dass betroffene Produkte schnell vom Markt genommen werden.»

In Niedersachsen wurden etwa 100 000 Eier vernichtet. In einem Thüringer Schlachthof wurden rund 6,6 Tonnen Fleisch sichergestellt. Die Slowakei verhängte wegen des Dioxin-Skandals ein vorübergehendes Verkaufsverbot für Eier und Geflügelfleisch aus Deutschland. Die ersten niedersächsischen Legehennen-Betriebe dürfen nach ihrem Verkaufsverbot seit Freitag wieder Eier auf den Markt bringen.

In Hessen sprach das Landwirtschaftsministerium nach einem ersten bestätigten Fund in einem Schweinemastbetrieb von mindestens neun weiteren Betrieben, die in die bundesweite Affäre um giftiges Futtermittel verwickelt sein sollen.

Bauernpräsident Gerd Sonnleitner bezifferte den Schaden für die betroffenen Bauern auf 40 bis 60 Millionen Euro pro Woche. Die Zeche sollen die Futtermittellieferanten zahlen. «Sie müssen die Schadensersatzansprüche der Landwirte abgelten. Da werden wir bis zum Letzten gehen», sagte Sonnleitner der «Neuen Osnabrücker Zeitung». «Betriebe, die gesperrt waren, bei denen aber letztlich kein Dioxin nachgewiesen worden ist, schauen in die Röhre.» Die Bauern pochen auf einen Millionen-Entschädigungsfonds. (Quelle: Berlin/Kiel (dpa/lby))
Mfg Thomas
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