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Lage im AKW Fukushima unklar - Kernschmelze droht


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Lage im AKW Fukushima unklar - Kernschmelze droht

Unread postby Thomas » Sat 12. Mar 2011, 22:45

Nach einer Explosion im Atomkraftwerk Fukushima wird weiter befürchtet, dass der Reaktorkern in der schwer beschädigten Anlage schmelzen könnte. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) kündigte die Überprüfung der Sicherheitsstandards bei allen deutschen Atomkraftwerke an.

«Die Geschehnisse in Japan sind ein Einschnitt für die Welt», sagte Merkel am Samstagabend in Berlin.

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Bei dem Erdbeben und dem anschließenden Tsunami kamen in Japan vermutlich mehr als 1800 Menschen ums Leben.

Diese Zahl ergibt sich nach Meldungen der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo vom Sonntagmorgen (Ortszeit) aus der bisher von der Polizei bestätigten Zahl von 687 Toten und der Zahl der Vermissten. Allerdings wird erwartet, dass die Zahl der Todesopfer steigen wird - allein in der Ortschaft Minamisanriku in der schwer betroffenen Provinz Miyagi gab es von 9500 Menschen und damit von jedem zweiten Bewohner kein Lebenszeichen.

Die gewaltige Explosion zerstörte am Samstagmorgen Teile des Atomkraftwerks Fukushima Eins. Mit ungeheurer Wucht wurden Trümmer in die Luft geschleudert, große Rauchwolken breiteten sich über der Anlage aus. Nach Angaben des Atomkraftwerksbetreibers gab es jedoch keinen Schaden am Reaktorgehäuse. Es sei mit keinem großen radioaktiven Leck zu rechnen.

Drei Anwohner wurden nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Kyodo verstrahlt. Nach dem Beben und dem Tsunami vom Freitag hatte sich die Lage in den nahegelegenen Kraftwerken Fukushima Eins und Fukushima Zwei durch den Ausfall der Kühlsysteme dramatisch zugespitzt.

Der japanische Ministerpräsident Naoto Kan zeigte sich zwar besorgt über die Lage, sprach aber nicht von einer Kernschmelze. Allerdings hatte die Atomsicherheitskommission schon vor der Explosion erklärt, in dem Reaktor laufe möglicherweise eine Kernschmelze ab. Laut der Nachrichtenagentur Kyodo räumte die Atomsicherheitskommission ein, dass der Reaktor teilweise geschmolzen sei - das wäre der erste Fall dieser Art in Japan.

Die AKW-Betreiberfirma Tepco pumpte Meerwasser in den überhitzten Reaktor, um die Lage in den Griff zu bekommen. Das berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo News unter Berufung auf den japanischen Regierungssprecher Yukio Edano.

Ein Greenpeace-Sprecher sagte der dpa, dass neben der möglichen Kernschmelze in Reaktor 1 in einem weiteren Reaktor des gleichen Kraftwerks ein solches Szenario drohe. Fünf der zehn Reaktoren in den beiden Kraftwerken seien ohne Kühlung, sagte der Sprecher unter Verweis auf Informationen aus der Krisenregion. Angesichts der Verkettung unterschiedlicher Ereignisse sei die Lage womöglich außer Kontrolle. «Es ist dramatisch, weil derzeit scheinbar unkontrolliert Radioaktivität austritt.»

Nach der Explosion hatte die Regierung den Evakuierungsradius um die beschädigten Kernkraftwerke auf 20 Kilometer verdoppelt. Zu der Explosion war es während eines Nachbebens gekommen, wie der Betreiber der Anlage laut Nachrichtenagentur Kyodo mitteilte. Der Problemreaktor stand nach Angaben aus einer internationalen AKW-Datenbank kurz vor der Stilllegung.

Aus aller Welt wurde der japanischen Regierung Hilfe angeboten. Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Christian Wulff sagten Unterstützung zu. Das Auswärtige Amt riet von nicht erforderlichen Reisen in den Großraum Tokio und den Nordosten Japans ab. Merkel lud zu einem Krisentreffen. Außenminister Guido Westerwelle verließ das EU-Außenministertreffen im ungarischen Gödöllö vorzeitig.

Nach Angaben einer Sprecherin hat das Außenamt bislang keine Hinweise auf deutsche Opfer der Erdbebenkatastrophe. In Japan leben Schätzungen zufolge etwa 5000 Deutsche, vor allem in den Ballungszentren Tokio, Osaka und Yokohama. Etwa 100 Deutsche befinden sich in der am schwersten von der Naturkatastrophe betroffenen Region im Nordosten der Hauptinsel Honshu.

Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) sagte, für Deutschland gehe keine Gefahr von dem beschädigten Atomkraftwerk aus. Gründe dafür seien die sehr große Entfernung von Japan und die derzeitige Wind- und Wetterlage, sagte Röttgen in Siegen.

In Deutschland wird nach dem Reaktorunfall über Konsequenzen gestritten. Merkel sagte, wenn in einem solch hoch entwickelten Land wie Japan mit höchsten Sicherheitsstandards ein solcher Unfall passiere, könne «auch Deutschland nicht einfach zur Tagesordnung übergehen». SPD, Grüne und Linke erinnerten an die jüngste Laufzeitverlängerung für deutschen Atommeiler und betonten, die Kernkraft sei auch hierzulande nicht beherrschbar.

Oppositionspolitiker, Verbände und Initiativen forderten, die deutschen Anlagen so schnell wie möglich abzuschalten. Zehntausende Atomkraftgegner demonstrierten mit einer Menschenkette von Stuttgart zum Kernkraftwerk Neckarwestheim für einen sofortigen Atomausstieg. Das Deutsche Atomforum, die Lobby-Vertretung der Atombranche, erklärte, ein Atomunfall wie in Japan sei in Deutschland nicht möglich.

Einen Tag nach dem Beben der Stärke 8,9 und dem verheerenden Tsunami, der bis weit ins Land hinein Schiffe, Häuser, Autos und Menschen mitgerissen hatte, hielten Nachbeben die Bewohner selbst in weit vom Epizentrum entfernten Gegenden in Atem. Die US-Wissenschaftsbehörde United States Geological Survey (USGC) registrierte seit Freitag allein 25 Beben ab der Stärke 6. Hinzu kamen über 150 schwächere Nachbeben.

Das gewaltige Beben hatte Japan am Freitag gegen 14.45 Uhr Ortszeit (6.45 Uhr MEZ) erschüttert. Im gesamten Pazifikraum waren danach in etwa 50 Ländern zeitweise Tsunami-Warnungen ausgelöst worden. In Kalifornien wurde ein junger Mann von der Welle mitgerissen und ertrank.

In Ecuador waren mehr als 260 000 Menschen aus küstennahen Gebieten in Sicherheit gebracht worden, in Chile flohen ebenfalls Zehntausende Bewohner aus tief gelegenen Küstenstrichen in höheres Gelände. In Indonesien tötete der Tsunami einen Menschen und zerstörte etliche Häuser.

Nach Angaben von Wissenschaftlern hat das Erdbeben mit seiner Wucht große Landmassen verschoben. Die japanische Hauptinsel sei um 2,4 Meter verrückt worden, sagte Kenneth Hudnut von der US-Geologiebehörde dem Fernsehsender CNN. Das italienische Institut für Geophysik und Vulkanologie ermittelte nach eigenen Angaben außerdem, dass das Beben die Achse der Erdrotation um rund 10 Zentimeter verschoben hat. Das wäre wahrscheinlich die größte Verschiebung durch ein Erdbeben seit 1960, als Chile erschüttert wurde. (Quelle: Tokio (dpa/lby))
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