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Springer forciert Digitalgeschäft - Rekorddividende
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Springer forciert Digitalgeschäft - Rekorddividende
Der Medienkonzern Axel Springer («Bild», Die Welt») ist 2010 kraftvoll aus der Branchenflaute herausgekommen und will seine Internetangebote im In- und Ausland verstärken. «Der Ausbau des digitalen Geschäfts ist die zentrale strategische Priorität», sagte Vorstandschef Mathias Döpfner.
Nach einem Dämpfer im Krisenjahr 2009 stieg der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) im vergangenen Jahr um 53 Prozent auf die Höchstmarke von 510,6 Millionen Euro. Der Umsatz wuchs auf 2,89 Milliarden Euro. Die Aktionäre sollen eine Rekorddividende von 4,80 Euro erhalten. Für 2011 erwartet Europas größtes Zeitungshaus ein Umsatzplus und einen «leichten Anstieg» beim operativen Gewinn.
Im vergangenen Jahr seien alle operativen Segmente profitabler geworden, berichtete der Vorstand. Im Inland legten die Zeitungen trotz geringerer Vertriebserlöse um 21,4 Prozent auf ein Ebitda von 296 Millionen Euro zu, die Zeitschriften auf 101 Millionen Euro (plus 83,7 Prozent). Das ausländische Printgeschäft profitierte auch von einem neuen Gemeinschaftsunternehmen mit dem Schweizer Ringier-Verlag in Osteuropa und verbesserte sich auf 61,5 Millionen Euro nach zuvor 12,3 Millionen Euro. Die digitalen Medien verdoppelten den operativen Gewinn nahezu auf 85,8 Millionen Euro.
Unter dem Strich lag der Konzern-Überschuss bei 274,1 Millionen Euro. Für 2009 waren 313,8 Millionen Euro in der Bilanz ausgewiesen worden. Bereinigt um nicht-operative Sondereffekte, zu denen der Verkauf von Regionalzeitungsbeteiligungen 2009 gehört, ergäbe sich aber eine positive Überschuss-Entwicklung, erläuterte Finanzvorstand Lothar Lanz. Für das vergangene Jahr hätte der Überschuss demnach bei 283,2 Millionen Euro gelegen (2009: 152,6 Millionen Euro). Der Umsatz wuchs binnen Jahresfrist um 10,8 Prozent.
«Auch 2011 werden unsere digitalen und internationalen Aktivitäten das Umsatz- und Ergebniswachstum treiben», sagte Döpfner. Dadurch dürften leichte Rückgänge im deutschen Printgeschäft vor allem wegen höherer Papierkosten mehr als ausgeglichen werden. Bei der «Bild»-Zeitung, die weiter hochprofitabel sei, nehme die Wahrscheinlichkeit einer Preiserhöhung zu. Eine jüngste größere Anhebung hatte es 2008 von 50 auf 60 Cent gegeben, jedoch liefen Erhöhungen stets in Zyklen zuerst in westdeutschen Metropolen und am Ende in den neuen Ländern.
Als weiteren Schritt zum Ausbau des Digitalgeschäfts gab Springer am Mittwoch den Kauf von 74,9 Prozent des Portals «Kaufda» bekannt. Das 2009 gestartete Berliner Unternehmen sei deutscher Marktführer bei Online-Prospekteanbietern. Am Dienstag hatte sich der Konzern die Mehrheit am französischen Immobilien-Portal Seloger gesichert.
Spekulationen über einen Einstieg beim TV-Konzern ProSiebenSat.1 wies Döpfner zurück. Es sei «natürlich nicht kategorisch auszuschließen, je irgendeine Fernsehaktivität zu erwerben». Er fügte jedoch hinzu: «Es gibt keine Pläne, es gibt keine Gespräche.» Die Wahrscheinlichkeit sei noch nie so gering gewesen wie heute, «dass wir in irgendeiner Form an einem größeren Fernsehsender Interesse haben könnten.» Bewegtbilder gebe es mittlerweile auch auf eigenen Online-Angeboten, die «fast wie kleine Fernsehkanälchen» seien. Springer hatte 2005 vergeblich versucht, ProSiebenSat.1 zu kaufen.
Der Konzern arbeite weiter daran, Bezahlmodelle für Internet-Angebote auszuprobieren. «Wir wissen noch nicht, wie es geht, wir wollen es aber sehr schnell herausfinden», sagte Döpfner. Bei Handys und Tablet-Computern zeichne sich ein großes Potenzial ab. Von dem derzeit dominanten Anbieter Apple wolle Springer unabhängiger werden. Nach einem Test im Rheinland sei nun entschieden worden, eine «Welt am Sonntag kompakt» bundesweit in Ballungsräumen anzubieten. (Quelle: Berlin (dpa/lby))
Nach einem Dämpfer im Krisenjahr 2009 stieg der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) im vergangenen Jahr um 53 Prozent auf die Höchstmarke von 510,6 Millionen Euro. Der Umsatz wuchs auf 2,89 Milliarden Euro. Die Aktionäre sollen eine Rekorddividende von 4,80 Euro erhalten. Für 2011 erwartet Europas größtes Zeitungshaus ein Umsatzplus und einen «leichten Anstieg» beim operativen Gewinn.
Im vergangenen Jahr seien alle operativen Segmente profitabler geworden, berichtete der Vorstand. Im Inland legten die Zeitungen trotz geringerer Vertriebserlöse um 21,4 Prozent auf ein Ebitda von 296 Millionen Euro zu, die Zeitschriften auf 101 Millionen Euro (plus 83,7 Prozent). Das ausländische Printgeschäft profitierte auch von einem neuen Gemeinschaftsunternehmen mit dem Schweizer Ringier-Verlag in Osteuropa und verbesserte sich auf 61,5 Millionen Euro nach zuvor 12,3 Millionen Euro. Die digitalen Medien verdoppelten den operativen Gewinn nahezu auf 85,8 Millionen Euro.
Unter dem Strich lag der Konzern-Überschuss bei 274,1 Millionen Euro. Für 2009 waren 313,8 Millionen Euro in der Bilanz ausgewiesen worden. Bereinigt um nicht-operative Sondereffekte, zu denen der Verkauf von Regionalzeitungsbeteiligungen 2009 gehört, ergäbe sich aber eine positive Überschuss-Entwicklung, erläuterte Finanzvorstand Lothar Lanz. Für das vergangene Jahr hätte der Überschuss demnach bei 283,2 Millionen Euro gelegen (2009: 152,6 Millionen Euro). Der Umsatz wuchs binnen Jahresfrist um 10,8 Prozent.
«Auch 2011 werden unsere digitalen und internationalen Aktivitäten das Umsatz- und Ergebniswachstum treiben», sagte Döpfner. Dadurch dürften leichte Rückgänge im deutschen Printgeschäft vor allem wegen höherer Papierkosten mehr als ausgeglichen werden. Bei der «Bild»-Zeitung, die weiter hochprofitabel sei, nehme die Wahrscheinlichkeit einer Preiserhöhung zu. Eine jüngste größere Anhebung hatte es 2008 von 50 auf 60 Cent gegeben, jedoch liefen Erhöhungen stets in Zyklen zuerst in westdeutschen Metropolen und am Ende in den neuen Ländern.
Als weiteren Schritt zum Ausbau des Digitalgeschäfts gab Springer am Mittwoch den Kauf von 74,9 Prozent des Portals «Kaufda» bekannt. Das 2009 gestartete Berliner Unternehmen sei deutscher Marktführer bei Online-Prospekteanbietern. Am Dienstag hatte sich der Konzern die Mehrheit am französischen Immobilien-Portal Seloger gesichert.
Spekulationen über einen Einstieg beim TV-Konzern ProSiebenSat.1 wies Döpfner zurück. Es sei «natürlich nicht kategorisch auszuschließen, je irgendeine Fernsehaktivität zu erwerben». Er fügte jedoch hinzu: «Es gibt keine Pläne, es gibt keine Gespräche.» Die Wahrscheinlichkeit sei noch nie so gering gewesen wie heute, «dass wir in irgendeiner Form an einem größeren Fernsehsender Interesse haben könnten.» Bewegtbilder gebe es mittlerweile auch auf eigenen Online-Angeboten, die «fast wie kleine Fernsehkanälchen» seien. Springer hatte 2005 vergeblich versucht, ProSiebenSat.1 zu kaufen.
Der Konzern arbeite weiter daran, Bezahlmodelle für Internet-Angebote auszuprobieren. «Wir wissen noch nicht, wie es geht, wir wollen es aber sehr schnell herausfinden», sagte Döpfner. Bei Handys und Tablet-Computern zeichne sich ein großes Potenzial ab. Von dem derzeit dominanten Anbieter Apple wolle Springer unabhängiger werden. Nach einem Test im Rheinland sei nun entschieden worden, eine «Welt am Sonntag kompakt» bundesweit in Ballungsräumen anzubieten. (Quelle: Berlin (dpa/lby))
Mfg Thomas
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