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Mubarak steht in Ägypten mit dem Rücken zur Wand


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Mubarak steht in Ägypten mit dem Rücken zur Wand

Unread postby Thomas » Fri 28. Jan 2011, 20:50

Tote und Verletzte bei landesweiten Massenprotesten, Demonstrationen trotz Ausgangssperre, Parteizentrale in Flammen: Die Lage in Ägypten spitzt sich dramatisch zu. Friedensnobelpreisträger El Baradei steht unter Hausarrest. Auch in Tunesien und Jordanien wird demonstriert.

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Die ägyptische Regierung versuchte mit aller Härte, die Massenproteste zu zerschlagen, konnte aber den Aufstand von mehr als hunderttausend Unzufriedenen nicht stoppen. Bei blutigen Zusammenstößen im ganzen Land sollen mindestens drei Menschen getötet und hunderte verletzt worden sein. Für die großen Städte Kairo, Suez und Alexandria ordneten die Behörden eine nächtliche Ausgangssperre an, Friedensnobelpreisträger Mohammed el Baradei wurde unter Hausarrest gestellt. Auch in Jordanien und Tunesien gab es am Freitag wieder Demonstrationen. Die Zuspitzung in Ägypten löste international Besorgnis aus.

In Kairo war am Freitag bereits von den heftigsten Protesten seit den Hungerrevolten im Jahr 1977 die Rede. Die Massen in Kairo, Alexandria und in anderen großen Städten forderten den vierten Tag in Folge Demokratie, bessere Lebensbedingungen und ein Ende der 30-jährigen Herrschaft Mubaraks. Die Polizei antwortete mit Tränengas, Wasserwerfern und Gummigeschossen. Die Demonstranten warfen daraufhin Steine und zündeten Polizeireviere und Einsatzfahrzeuge an.

Auf Fernsehbildern des arabischen Senders Al-Dschasira war zu sehen, wie das Hauptquartier der herrschenden Nationaldemokratischen Partei (NDP) in Kairo in Flammen stand. Zuvor hatten Demonstranten auch in Suez ein Parteigebäude in Brand gesteckt. Die Regierung hatte am Freitag schon vor Beginn der Kundgebungen das Internet und die meisten Mobiltelefon-Verbindungen gekappt.

Gleichzeitig wurden Einheiten der Armee mobilisiert, um der Polizei zur Seite zu stehen, die in einigen Stadtvierteln von Kairo, Ismailia, Alexandria und Suez von Demonstranten überrannt worden war. In Kairo hieß es außerdem, der unter Druck stehende Mubarak wolle am Abend eine Ansprache im staatlichen Fernsehen halten. Es wird erwartet, dass er eine Kabinettsumbildung ankündigt.

Augenzeugen schilderten der Nachrichtenagentur dpa, dass im Ost-Kairoer Stadtbezirk Ain Shams ein Demonstrant getötet wurde, als die Menge versuchte, den Sicherheitskräften ihre Waffen abzunehmen. Mehrere andere Protestler wurden verletzt. Ärzten zufolge mussten allein in Kairo bis zu 300 Menschen behandelt werden. Nach einem Bericht von Al-Dschasira wurden zwei weitere Demonstranten in Kairo sowie in Suez getötet. Dicke schwarze Rauchwolken verfinsterten den Himmel über den Städten.

In der östlichen Hafenstadt Suez wurde die Polizei nach Augenzeugenberichten von den Demonstranten fast überrannt. In Suez hatte es in den vorangegangenen vier Tagen mit die härtesten Zusammenstöße gegeben, mit mindestens zwei Toten seit Dienstag. Die Sicherheitskräfte zögen sich aus der Stadt zurück, und die Demonstranten hätten sie fast übernommen, berichteten Zeugen.

An anderen Orten kam es zu Verbrüderungsszenen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie Protestler in Kairo einen gepanzerten Mannschaftswagen bejubelten, bei dem es sich augenscheinlich um ein Armeefahrzeug handelte. Zuvor hatten Demonstranten wiederholt das Militär aufgefordert, sie vor dem gewaltsamen Vorgehen der Polizei zu schützen.

Während des Freitagsgebets hatte die Polizei vor einer Moschee im Kairoer Stadtteil Giza eine Gruppe von Demonstranten eingekesselt, zu der auch der ehemalige Chef der Internationalen Atomenergiebehörde, Mohammed el Baradei, gehörte. Am Abend wurde er unter Hausarrest gestellt. Der Friedensnobelpreisträger war am Donnerstag nach Ägypten zurückgekehrt. Viele Oppositionelle sehen in ihm einen möglichen Nachfolger Mubaraks.

Auch in Jordanien demonstrierten am Freitag wieder tausende Menschen für politische Reformen. Sie forderten die Entlassung der Regierung von Premierminister Samir Rifai. Es war schon die dritte Freitagsdemonstration in Jordanien in Folge.

In Tunesien hielten trotz einer weitgehenden Regierungsumbildung die Proteste an. Sie richten sich gegen Ministerpräsident Mohammed Ghannouchi, der als einer von drei alten Gefolgsleuten des gestürzten Präsidenten Zine El Abidine Ben Ali in der Übergangsregierung verbleibt. Mehr als 1000 Demonstranten forderten am Freitag vor dem provisorischen Regierungssitz in Tunis seinen Rücktritt.

Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) appellierte eindringlich an die ägyptische Regierung, nicht mit Gewalt auf die Proteste Oppositioneller zu reagieren. Wer versuche, Freiheitswillen gewaltsam zu unterdrücken, «der wird nur Extremismus ernten», sagte er am Freitag in Berlin.

Aus Sicht der deutschen Reiseveranstalter ändert sich durch die Proteste nichts. «In den Urlaubsgebieten ist es ruhig», sagte Torsten Schäfer vom Deutschen Reiseverband (DRV) am Freitagnachmittag in Berlin dem dpa-Themendienst. Es gebe bei den deutschen Touristen am Roten Meer bislang auch keine Wünsche nach einer vorzeitigen Heimreise. Die deutsche Reisebranche orientiere sich an den Empfehlungen des Auswärtigen Amtes. Dieses hat am Freitag zwar seinen Sicherheitshinweis zu Ägypten aktualisiert. Es rät jedoch weiterhin nicht von Reisen in das nordafrikanische Land ab. Ausflüge nach Kairo bieten die deutschen Veranstalter derzeit nicht an. (Quelle: Kairo/Tunis/Ammann (dpa/lby))
Mfg Thomas
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