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Rückbau von Atomkraftwerken: DDR-AKW Rheinsberg bald Geschic

New postby Thomas » Tue 2. Apr 2013, 20:08

Die Anlage liegt versteckt im Wald und in Seenähe. Das erste ostdeutsche Atomkraftwerk ging 1966 unweit der brandenburgischen Kleinstadt Rheinsberg ans Netz. Planmäßig wurde es im Juni 1990 mit Auslaufen der Genehmigung außer Betrieb genommen. Seitdem läuft der komplizierte Rückbau. "In ein bis zwei Jahren ist alles abgeschlossen und damit etwas früher als erwartet", sagt Sprecher Jörg Möller. In mehr als 20 Jahren konnten Erfahrungen gesammelt werden, die bundesweit und international gefragt seien.

Nach der Katastrophe im japanischen Atomkraftwerk Fukushima im März 2011 hatte die Bundesregierung den umstrittenen Ausstieg aus der Kernenergie beschlossen. Acht Meiler wurden sofort stillgelegt. Die letzten der neun noch laufenden Atomkraftwerke sollen Ende 2022 vom Netz gehen. Der Rückbau in Rheinsberg soll für die Rückkehr zur "grünen Wiese" wichtige Anhaltspunkte liefern.

Aber alle Kernkraftwerke haben unterschiedliche Bedingungen in puncto Baureihen, Reaktortypen oder radiologischen Zustand, betont der Sprecher des Bundesumweltministeriums, Jürgen Maaß. Derzeit werden mit Betroffenen rechtliche und technische Möglichkeiten erörtert, das Stilllegungsverfahren bundesweit zu beschleunigen.

Rund 110 Mitarbeiter sind in Rheinsberg noch im Einsatz. Dort lieferte einst ein 70-Megawatt-Block Strom – etwa für den Bedarf einer Stadt wie Potsdam. Herzstück war ein Druckwasserreaktor. Er wurde bereits Stück für Stück unter Hochsicherheitsbedingungen demontiert, dekontaminiert und in das Zwischenlager Nord (ZLN) in Lubmin (Mecklenburg-Vorpommern) gebracht.

In der großen Rheinsberger Maschinenhalle stehen diverse gelbe Metalltonnen. Dieses Material solle freigemessen werden, sagt Möller. Der Weg jedes einzelnen Teils sei lückenlos dokumentiert und nachverfolgbar. In der Blockwarte wird auch heute noch das Geschehen überwacht. Hunderte Messinstrumente sind auf den Tischen und an den Wänden installiert. Doch über immer mehr Geräten prangt ein weißes Blatt Papier: "Abgeschaltet".

Heute müssen die Betreiber Rückbau und Entsorgung selbst bezahlen und ausreichend Vorsorge treffen. "Zu DDR-Zeiten war das nicht der Fall", sagt Möller. "Nach der politischen Wende musste der Staat eingreifen." Zuständig ist nun die dem Bund gehörende Betreibergesellschaft Energiewerke Nord (EWN), die für den Rückbau der beiden DDR-Kernkraftwerke in Rheinsberg und Lubmin bei Greifswald sorgt. Rund 560 Millionen Euro stünden allein für Rheinsberg bereit, sagt Möller. Aus dem dritten in der DDR geplanten Atomkraftwerk wurde nichts: die Wende kam dazwischen.

Nach Angaben des Deutschen Atomforums, zu dem Unternehmen aus Industrie und Wirtschaft, Forschungseinrichtungen, Organisationen und Einzelpersonen gehören, haben die Betreiber rund 30 Milliarden Euro zurückgestellt. Abgeschaltete Kernkraftwerke ließen sich komplett abbauen – ohne Risiko für Bevölkerung, Umwelt und Personal, wird betont. Vollständig abgerissen sind bisher nur die Meiler Niederaichbach und Großwelzheim sowie das Versuchsatomkraftwerk Kahl in Bayern.

Rheinsberger Erfahrungen werden auch anderswo genutzt. Die EWN beteiligten sich unter anderem an der Ausschreibung zur Demontage des Atomkraftwerkes Obrigheim (Baden-Württemberg), wo sie derzeit das Reaktordruckgefäß zerlegen. Sie war auch bei der Aufbereitung von über 100 russischen Atom-U-Booten dabei, die vor Murmansk lagen. "Wir wollen uns als Dienstleister des Bundes aufstellen", sagt Möller. Die Rückbautechnik sei zum Teil selbst entwickelt worden.

Doch was passiert künftig mit dem voll erschlossenen Rheinsberger Gelände, mit seiner modernen Infrastruktur? Der Förderverein Energie und Technologiestandort Rheinsberg versucht, potenzielle Investoren zu gewinnen. Gedacht ist an ein Innovationszentrum für Klimafolgenanpassung. Doch noch ist nichts spruchreif, wie es heißt. Zudem ist eine Vermarktung schwierig: Das Gelände liegt mitten in einem Naturschutzgebiet und ist kaum besiedelt.
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