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Guttenberg verliert an Vertrauen in der Truppe


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Guttenberg verliert an Vertrauen in der Truppe

Unread postby Thomas » Thu 27. Jan 2011, 23:43

Berlin (dpa) - Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) verliert wegen seines Krisenmanagements bei den derzeitigen Bundeswehraffären an Vertrauen in der Truppe.

«Gerade Offiziere mit Führungsverwendung fragen sich: Wie viel Vertrauen können wir noch in die politische Führung haben?», sagte der Marinesprecher des Bundeswehrverbands, Uwe Sonntag, der «Rheinischen Post» (Donnerstag).

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Er nannte die schnelle Absetzung des «Gorch Fock»-Kapitäns Norbert Schatz durch Guttenberg eine Überreaktion. Am Freitag soll ein Ermittler-Team seine Arbeit auf dem Schulschiff beginnen.

Der Grünen-Verteidigungsexperte Omid Nouripour teilte diese Einschätzung: «Meine Wahrnehmung ist, dass die militärische Führung das Vertrauen in die politische Führung verliert.» Auch Marine-Inspekteur Axel Schimpf sei am 21. Januar von Guttenbergs Entscheidung überrascht worden. Auf der «Gorch Fock» sollen Offiziersanwärter drangsaliert worden sein.

Die Bundeswehr steht wegen der Zustände auf dem Segelschulschiff «Gorch Fock», eines tödlichen Unfalls in Afghanistan und geöffneter Feldpost in der Kritik. Guttenberg hatte am Mittwoch eingeräumt, dass die Bundeswehr bei der Unterrichtung des Parlaments zunächst nicht auf das Fremdverschulden des Todes eines Soldaten in Afghanistan verwiesen hatte. SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier beklagte das im Deutschlandfunk erneut.

Die «Bild»-Zeitung berichtete, der amtierende «Gorch Fock»-Kommandant Michael Brühn sei während seiner Zeit als Kapitän 2004 Wasserski um das Segelschiff gefahren. Das Verteidigungsministerium wies Kritik daran zurück: «Die heute veröffentlichten Fotos in der «Bild»-Zeitung lassen kein vorwerfbares Verhalten von Kapitän zur See Michael Brühn erkennen.» Es handele sich um eine «Betreuungsmaßnahme» und gängige, erlaubte Praxis in der Marine. «Die Wasserskier wurden seinerzeit aus Betreuungsmitteln beschafft und standen der gesamten Besatzung zur Verfügung.»

Ein Team von sieben Ermittlern wird die Vorgänge auf der «Gorch Fock» von diesem Freitag an untersuchen. Die Kommission wird vom Chef des Marineamts aus Rostock, Horst-Dieter Kolletschke, geleitet. Die Experten, darunter drei Juristen, sollen in der Nacht in der südargentinischen Hafenstadt Ushuaia eintreffen, wo der Dreimaster auf Reede liegt. Brühn soll den Dreimaster nach Deutschland zurückbringen.

Offiziersanwärter hatten dem Wehrbeauftragten Hellmut Königshaus (FDP) von übermäßigem Druck, Drangsalierungen und sexueller Belästigung berichtet. Spannungen zwischen Kadetten und einzelnen Ausbildern gibt es nach Studien des Sozialwissenschaftlichen Instituts der Bundeswehr schon länger. Eine Offiziersanwärterin war 2010 aus der Takelage der «Gorch Fock» in den Tod gestürzt.

Der CDU-Außenexperte Ruprecht Polenz stellte den weiteren Einsatz der «Gorch Fock» infrage. «Gerade in Zeiten, in denen wir über eine kräftige Verkleinerung der Bundeswehr und weitere Sparbemühungen debattieren, wäre es unverständlich, ausgerechnet die "Gorch Fock" unbedingt weiter in Betrieb zu halten», sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses der «Financial Times Deutschland» (Freitag). Es sei richtig, dass Verteidigungsminister zu Guttenberg das Schiff vorläufig aus dem Verkehr gezogen habe.

Einen Untersuchungsausschuss des Bundestags zur Aufklärung der Affären wird es vorerst nicht geben. Die Linksfraktion lehnte die von den Grünen geforderte Ausweitung des bestehenden Kundus-Ausschusses wie die SPD ab. «Zur Aufklärung der aktuellen Vorfälle ist eine unabhängige Kommission notwendig», forderte Linksfraktionsvize Jan van Aken. Dafür zeichnet sich jedoch ebenfalls keine Mehrheit ab. FDP-Fraktionschefin Birgit Homburger warf den Grünen vor, ihre Forderung sei «reine Symbolik».

An diesem Freitag entscheidet der Bundestag über die Verlängerung des Bundeswehreinsatzes in Afghanistan für ein Jahr. Die SPD-Fraktion wird voraussichtlich mit großer Mehrheit zustimmen.

Guttenberg bereitet unterdessen Länder und Kommunen auf die Schließung von Kasernen vor. «Die Bundeswehr (ist) in vielen Kommunen fest verwurzelt», sagte er der CSU-Wochenzeitung «Bayernkurier». «Trotzdem wird es am Ende nicht ohne Standortschließungen abgehen können.» CSU-Chef Horst Seehofer hatte ihn gewarnt, Standorte fallen zu lassen.
Mfg Thomas
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