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Open Source: Freiburg kehrt zu MS-Office zurück

Unread postMessage posted...: Thu 22. Nov 2012, 02:43
by Thomas
Der Gemeinderat der Stadt Freiburg hat beschlossen, in allen Ämtern wieder Microsofts Officesuite einzusetzen. Er folgte damit einer Vorlage der Verwaltung. Der Parallelbetrieb mit Openoffice habe einen zu großen Aufwand verursacht.

Die öffentliche Verwaltung in Freiburg wird künftig wieder mit Microsofts Office-Paket arbeiten. Das beschloss der Gemeinderat der Stadt Freiburg mehrheitlich. Sie folgten dabei einer Vorlage der Verwaltung, den 2007 gefassten Beschluss aufzuheben und ausschließlich das Open Document Format zu verwenden. Die Ämter sollen künftig Microsofts Officepaket 2010 verwenden.

Die Vorlage der Verwaltung war bereits im Frühjahr 2012 eingereicht worden, nachdem ein Gutachten zur Nutzung von Openoffice in Freiburg erstellt wurde.

In dem Gutachten heißt es, dass der parallele Betrieb von Openoffice und Microsoft Office notwendig war, um Probleme beim Dokumentenaustausch mit externen Stellen zu vermeiden. Außerdem hatten nicht alle Ämter den Umzug von MS Office 2000 auf Openoffice vollzogen, denn einige Vorlagen, Makros oder behördenspezifische Anwendungen konnten nicht mit Openoffice genutzt werden.

Das Gutachten kam zu dem Schluss, dass der Verwaltungsaufwand des Parallelbetriebs zu groß sei und empfahl eine Rückkehr zu Microsofts Office-Lösung. Nun müssen für die gesamte öffentliche Verwaltung Lizenzen von Microsoft Office 2010 erworben werden. Zumindest einige Arbeitsplätze haben bereits die neue Version erhalten.

Im Vorfeld der Abstimmung hatten bereits diverse Organisationen gegen die Migration auf Microsofts Office Paket plädiert.

Auch München beklagt trotz weitgehend erfolgreichem internem Umzug auf freie Bürosoftware die mangelnde Unterstützung des Open Document Formats. Der Münchner OB Christian Ude hatte bereits Ende 2011 die EU aufgefordert, sich "für eine verpflichtende Nutzung von 'Offenen Standards' in öffentlichen Einrichtungen in der Europäischen Union (EU) einzusetzen."