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Google lässt umstrittenes Mohammed-Video online

Unread postMessage posted...: Sat 15. Sep 2012, 18:08
by Thomas
Das US-Präsidialamt hat Google aufgefordert, noch einmal zu prüfen, ob das umstrittene antiislamische Video den Nutzungsbedingungen von Youtube entspreche. Google hingegen erklärte, das Video bleibe online.

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Das umstrittene Mohammed-Video bleibt auf Youtube. Google, der Eigner des Videoportals, hat nach einem Bericht der New York Times die Anfrage der US-Regierung, eine Sperrung des Videos nochmal zu prüfen, abgelehnt.

Google erklärte, das Video sei bereits überprüft worden. Es entspreche aber den Nutzungsbedingungen. Deshalb werde es online bleiben. Google hatte das Video von sich aus in Libyen und Ägypten zeitweise gesperrt. Dort waren die gewaltsamen Proteste Mitte der Woche ausgebrochen. Außerdem sei es in Indien und Indonesien blockiert, weil es gegen dortige Gesetze verstoße.

Jay Carney, Sprecher von US-Präsident Barack Obama, betonte in einer Stellungnahme, das Weiße Haus habe Google lediglich aufgefordert, noch einmal zu prüfen, ob das Video den Nutzungsbedingungen entspreche. Es sei nicht verlangt worden, das Video zu entfernen. Die US-Regierung habe nicht vor, die Pressefreiheit einzuschränken, erklärte Carney.

US-Bürgerrechtler kritisierten das Vorgehen des Weißen Hauses. Der Aufruf an Google sei "sehr problematisch", sagte Eva Galperin von der Bürgerrechtsorganisation Electronic Frontier Foundation (EFF) dem US-Politikmagazin Politico.

Das US-Präsidialamt möge noch so sehr betonen, es verlange nicht, dass das Video vom Netz genommen werde: Die Tatsache, dass es Google aufgefordert habe, die Nutzungsbedingungen zu prüfen, sei ein klares Signal. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand im Weißen Haus ernsthaft glaubt, Youtube habe dieses Video nicht überprüft. Es ist einfach lächerlich, das zu sagen", echauffierte sich Galperin.

Als Reaktion auf das antiislamische Video war es in mehreren islamischen Ländern zu Protesten und Ausschreitungen gekommen, mehrere US-Vertretungen wurden angegriffen.