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Teile von Christchurch bleiben für immer Brachland

Unread postMessage posted...: Mon 7. Mar 2011, 23:58
by Thomas
Das schwere Erdbeben in Neuseeland hat einige Stadtteile von Christchurch in ewiges Brachland verwandelt. Die Erschütterungen hätten den Boden abgesenkt und darauf könne nicht mehr gebaut werden, sagte Regierungschef John Key am Montag.

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Die Versteigerung eines riesigen Felsbrockens, der ein Wohnhaus in Christchurch zerstört hat, spielte Geld für die Opfer ein - insgesamt 60 050 neuseeländische Dollar - knapp 32 000 Euro, wie das Online-Auktionshaus «Trade me» mitteilte. Bei dem Beben waren etwa 200 Menschen ums Leben gekommen. 166 Leichen waren bis Montag identifiziert.

«Es gibt einige Teile von Christchurch, auf denen nicht mehr gebaut werden kann», sagte Key nach einer Kabinettssitzung in Wellington, auf der die Regierung eine erste Bilanz nach dem verheerenden Beben vom 22. Februar zog. 10 000 Häuser seien in der zweitgrößten Stadt des Landes abbruchreif, 100 000 weitere beschädigt worden. Die Einheimischen müssten sich darauf einstellen, dass viele historische Gebäude in der Stadt, die vor rund 170 Jahren gegründet wurde, nicht mehr zu retten seien. Ein Drittel des Geschäftsviertels muss wahrscheinlich abgerissen werden, und der Wiederaufbau könne 15 Jahre dauern, hatte Key bereits gesagt.

Einer, der mit dem Leben davon kam, aber sein Haus verlor, ist Phil Johnson. Er taufte den schätzungsweise 25 bis 30 Tonnen schweren Brocken, der bei dem Beben ins Rutschen geriet und auf sein Haus stürzte, «Rocky». Er pries den Fels bei der Internet-Auktion als Gartendekoration an, «oder, wie bei uns, als wunderbare Ergänzung für das Wohnzimmer». Mehr als 316 000 Leute klickten auf das Angebot. Sieger war am Ende eine Skifirma, die «Rocky» auf einem Parkplatz in einem Skigebiet ausstellen will. Das Geld soll Erdbebenopfern zu Gute kommen.

Christchurch will am 18. März im Hagley-Park bei einer Trauerfeier unter freiem Himmel der Opfer gedenken. Nach Angaben von Regierungschef Key werden dazu mehr als 100 000 Teilnehmer erwartet. (Quelle: Wellington (dpa/lby))