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Neuer EZB-Bau: Notenbank trennt sich von Baufirma

Unread postMessage posted...: Tue 8. Feb 2011, 22:48
by Thomas
Neue Schwierigkeiten beim EZB-Neubau in Frankfurt: Knapp neun Monate nach Beginn der Arbeiten hat sich die Europäische Zentralbank von einem der Bauunternehmen getrennt. Das Stuttgarter Unternehmen Baresel werde den spektakulären Doppelturm nur bis zum Erdgeschoss übernehmen.

Dies teilte die Notenbank am Dienstag ohne Begründung mit. Die EZB will für den Rest eine neue Baufirma verpflichten.

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Baresel hat beim rund 54,5 Millionen Euro teuren Rohbau des Hochhauses bereits Tiefgarage und Untergeschoss fertiggestellt. Trotz der Komplikationen hält die EZB daran fest, das 500 Millionen teure Projekt bis Ende 2013 abzuschließen. 2014 wollen die Währungshüter in den vom Wiener Architektenbüro Coop Himmelb(l)au entworfenen Doppelturm einziehen.

Nach dem Ende ihrer Zusammenarbeit haben sich sowohl die EZB als auch Baresel auf Stillschweigen verpflichtet. In der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» hieß es jedoch am Dienstag, die EZB sei mit der Qualität der Arbeiten nicht zufrieden gewesen. Es habe unter anderem «ernste Probleme» an der Bodenplatte für die 185 Meter ineinander verschlungenen Doppeltürme gegeben. Allerdings sei auch der von der EZB festgesetzte Preis für den Rohbau in der Branche als wenig realistisch betrachtet worden.

Der Start für das Projekt hatte sich um fast zwei Jahre verzögert, da die EZB keinen Generalunternehmer gefunden hatte, der das Vorhaben für insgesamt 500 Millionen Euro - zu Preisen von 2005 - bauen wollte. Dann beschlossen die Eurobanker, die zwölf Teilausschnitte separat auszuschreiben. An den ersten acht Abschnitten beteiligten sich etwa 400 Firmen aus ganz Europa.

Teil des Neubaus im Frankfurter Ostend wird die denkmalgeschützte frühere Frankfurter Großmarkthalle des Architekten Martin Elsaesser, die umgebaut wird. Derzeit sind die etwa 1400 Beschäftigten der Zentralbank auf mehrere Gebäude im Frankfurter Bankenviertel verteilt. Doppelturm und Großmarkthalle sind für knapp 2500 Mitarbeiter ausgelegt. (Quelle: Frankfurt/Main (dpa/lby))