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«Sexy Cora» nach sechster Busen-OP gestorben

Unread postMessage posted...: Fri 21. Jan 2011, 18:39
by Thomas
Nach der tödlichen Busen-Operation von Pornodarstellerin «Sexy Cora» soll eine Obduktion die genaue Todesursache klären. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den 49- jährigen Chirurgen und die 54-jährige Narkoseärztin einer Hamburger Privatklinik.

Verdacht: Fahrlässige Tötung. Die Ermittler wollen auch prüfen, ob die 23 Jahre alte Cora Wachstumshormone vor der Operation genommen hatte. Die Beautyklinik wehrte sich gegen Vorwürfe.

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Bislang sei nicht bekannt, wie genau Cora starb, erklärte Oberstaatsanwalt Wilhelm Möllers am Freitag in Hamburg. Die Obduktion soll Anfang kommender Woche stattfinden. Mit Ergebnissen wird wenige Tage später gerechnet. Bei der Patientin, die auch durch die Show «Big Brother» bekanntwurde, waren während der Operation Komplikationen aufgetreten. Sie lag darauf neun Tage im Koma, bevor sie am Donnerstag im Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf (UKE) starb. Cora hatte sich mehrere Male den Busen vergrößern lassen.

Die Alster Klinik, wo Cora operiert wurde, wies Vorwürfe zurück. Ein Defekt des Narkosegerätes könne nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen ausgeschlossen werden. «Die Behauptung, das Monitoring könne andere als die tatsächlichen Vitalfunktionen der Patientin wiedergeben, ist völlig aus der Luft gegriffen und entbehrt jeder Realität», hieß es auf der Webseite der Klinik. Fehler der Ärzte seien weder bewiesen und derzeit «nur eine "Einschätzung" eines Rettungssanitäters», der Cora ins UKE gefahren habe. «Zum jetzigen Zeitpunkt wird geprüft, weshalb der Notarzt erst 20 bis 25 Minuten nach Absetzen des Notrufs eintraf.»

In der Branche löste der Tod auch Entsetzen aus. Busenmodel Annina Ucatis äußerte sich geschockt: «Ich habe letzte Nacht kein Auge zugetan. Ihr Tod hat mich sehr getroffen», sagte sie dem Radiosender RPR1. Beide Frauen waren Kandidatinnen in der RTL2-Containershow «Big Brother». Auch Ucatis hat sich ihre Brüste mehrfach vergrößern lassen, sie habe nun 75DD. «Mein operierender Arzt hat mir damals auch nicht von der Operation abgeraten.»

Medizinethiker Urban Wiesing von der Universität Tübingen wies auf die generellen Risiken von Operationen hin. «Der aktuelle Fall führt uns ganz drastisch vor Augen, was wir eigentlich schon immer wussten: Jede Operation birgt ein Risiko», sagte der Professor der Nachrichtenagentur dpa. «Narkose-Komplikationen und andere Komplikationen während einer Operation sind selten, aber sie sind da», erläuterte Wiesing. Dazu gehörten die Unterversorgung des Körpers mit Sauerstoff sowie Infektionen oder Blutungen.

Was bei Cora genau schiefgelaufen war, ist der Staatsanwaltschaft zufolge noch offen. «Wir stehen am Beginn unserer Untersuchungen. Es wird einige Zeit dauern, bis wir da zu belastbaren Ergebnissen kommen», erklärte Möllers. Ermittlungen über mögliche Behandlungsfehler seien erfahrungsgemäß umfangreich und dauerten lange.

Es habe auch einen anonymen Hinweis darauf gegeben, dass die 23-Jährige vor dem Eingriff Wachstumshormone genommen habe, sagte Möllers. Das Institut für Rechtsmedizin untersucht deshalb ihr Blut. Auch diese Auswertung werde aber noch mehrere Wochen dauern. (Quelle: Hamburg (dpa/lby))