Werbung - Gast
Einziger Christ in Pakistans Regierung ermordet
Keywords for this topic
ermordet, einziger, pakistans, regierung, christ, getoetet, weit, minister, laufen, auto, interview, grosser, gespraech, dennoch, fest
ermordet, einziger, pakistans, regierung, christ, getoetet, weit, minister, laufen, auto, interview, grosser, gespraech, dennoch, fest
First unread post • 1 post
• Page 1 of 1
Einziger Christ in Pakistans Regierung ermordet
Der einzige christliche Minister in der pakistanischen Regierung ist am Mittwoch wegen seiner Kritik am umstrittenen Blasphemie-Gesetz ermordet worden. Die Tat wurde international verurteilt.
Die deutsche Politik reagierte mit Entsetzen auf den Tod von Minderheiten-Minister Shahbaz Bhatti.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) verurteilte den Anschlag, Außenminister Guido Westerwelle (FDP) zeigte sich tief bestürzt über die tödlichen Schüsse. Der Vatikan sprach von einem «Akt beispielloser Gewalt».
Nach Angaben der Polizei wurde Bhatti von mindestens zehn Kugeln getroffen, als er am Mittwoch sein Haus verließ. Er hatte Änderungen am umstrittenen Blasphemie-Gesetz der südasiatischen Atommacht gefordert. Islamisten hatten ihn deswegen mit dem Tode bedroht. Die Tat zeige, wie berechtigt die beharrlichen Aufrufe von Papst Benedikt XVI. für die Religionsfreiheit und gegen die Gewalt gegen Christen seien, sagte Vatikan-Sprecher Federico Lombardi. «Bhatti war der erste Katholik, der ein solches Amt bekleidet hat.» Der Papst hatte den pakistanischen Minister im vergangenen Jahr empfangen.
Erst im vergangenen Monat hatte Bhatti in einem Interview mit der Nachrichtenagentur dpa Änderungen am Blasphemie-Gesetz gefordert, um den weit verbreiteten Missbrauch zu stoppen. Er hatte kritisiert, das Gesetz werde von muslimischen Extremisten als Werkzeug genutzt, «um ihre persönlichen Rechnungen zu begleichen». Minderheiten würden unter dem Gesetz leiden. Bhatti hatte gesagt, wegen seiner Kritik erhalte er Todesdrohungen. Er sei aber bereit, für seine Haltung zu sterben.
Nach Angaben aus Geheimdienstkreisen hinterließen die Attentäter ein Flugblatt am Tatort, bevor sie die Flucht ergriffen. Demnach habe sich eine Taliban-Gruppe aus der ostpakistanischen Provinz Punjab (Tehrik Taliban Fidayan Mohammad Punjab) zu der Tat bekannt, sagte ein Geheimdienstmitarbeiter, der anonym bleiben wollte. Weiter habe auf dem Flugblatt gestanden, all jene, die Änderungen am Blasphemiegesetz forderten, würden getötet werden. Präsident Asif Ali Zardari und das Kabinett verurteilten den Mord.
Auch Berlin zeigte sich bestürzt. «Die Bundesregierung verurteilt diesen Anschlag, sie trauert mit den Hinterbliebenen», sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin. Mit großer Bestürzung reagierte Außenminister Westerwelle. «Sein Tod macht uns betroffen, er schockiert uns», sagte Westerwelle. «Es ist ein schwerer Verlust für Pakistan.» Bhatti habe sich mit außergewöhnlichem Engagement und großem Mut für die Rechte von Minderheiten eingesetzt. Jetzt müsse alles getan werden, um die Täter zur Verantwortung zu ziehen und den Schutz aller Religionsgruppen in Pakistan sicherzustellen.
Der 42 Jahre alte Bhatti hatte sich auch für die Christin Asia Bibi eingesetzt, die wegen Blasphemie von einem Gericht im Punjab zu Tode verurteilt wurde. Der Fall ist nun vor dem Obersten Gericht in der Provinzhauptstadt Lahore anhängig.
Wegen Kritik am Blasphemie-Gesetz war zu Jahresbeginn der Gouverneur der Provinz Punjab, Salman Taseer, von seinem Leibwächter erschossen worden. Auch er hatte sich für Asia Bibi eingesetzt. Der Attentäter Mumtaz Hussain Qadri wird von weiten Teilen der Bevölkerung als Held gefeiert.
Ein Augenzeuge sagte am Mittwoch, ein weißes Auto habe vor dem Wagen Bhattis angehalten. Zwei Männer seien herausgesprungen und hätten das Feuer von vorne und von der Seite eröffnet. «Dann schauten sie nach, um sicherzugehen, dass er nicht überleben wird, und flohen in ihrem Auto.» Bhattis Fahrer habe den Kugelhagel überlebt und den Minister zum Krankenhaus gefahren, wo Ärzte nur noch seinen Tod feststellen konnten.
Pakistans Blasphemie-Gesetz verbietet generell die Beleidigung jeder Religion, wird aber in der Praxis bei angeblicher Herabsetzung des Islam angewandt. Die schwersten Strafen können bei der Schändung des Koran und des Namens des Propheten Mohammed verhängt werden. Islamisten laufen Sturm gegen Änderungen an dem Gesetz.
Die PPP-Abgeordnete Sherry Rehman war Anfang Februar damit gescheitert, Änderungen des Gesetzes ins Parlament einzubringen. Unter dem Druck islamistischer Massenproteste hatte Premierminister Syed Yousuf Raza Gilani angekündigt, Rehman werde ihre Änderungsvorschläge zurückziehen. Auch sie erhielt Todesdrohungen.
Bhatti hatte in dem dpa-Gespräch betont, die religiösen Minderheiten forderten weder die völlige Abschaffung des Gesetzes noch Straffreiheit für Gotteslästerung. Dennoch hätten muslimische Extremisten die Massen aufgestachelt. «Und ich glaube fest daran, dass Elemente bei den Protesten den Taliban angehörten.» Sie wollten durch die Aufwiegelei die Aufmerksamkeit der Regierung vom Krieg gegen den Terrorismus ablenken und die Atommacht Pakistan destabilisieren. (Quelle: Islamabad (dpa/lby))
Die deutsche Politik reagierte mit Entsetzen auf den Tod von Minderheiten-Minister Shahbaz Bhatti.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) verurteilte den Anschlag, Außenminister Guido Westerwelle (FDP) zeigte sich tief bestürzt über die tödlichen Schüsse. Der Vatikan sprach von einem «Akt beispielloser Gewalt».
Nach Angaben der Polizei wurde Bhatti von mindestens zehn Kugeln getroffen, als er am Mittwoch sein Haus verließ. Er hatte Änderungen am umstrittenen Blasphemie-Gesetz der südasiatischen Atommacht gefordert. Islamisten hatten ihn deswegen mit dem Tode bedroht. Die Tat zeige, wie berechtigt die beharrlichen Aufrufe von Papst Benedikt XVI. für die Religionsfreiheit und gegen die Gewalt gegen Christen seien, sagte Vatikan-Sprecher Federico Lombardi. «Bhatti war der erste Katholik, der ein solches Amt bekleidet hat.» Der Papst hatte den pakistanischen Minister im vergangenen Jahr empfangen.
Erst im vergangenen Monat hatte Bhatti in einem Interview mit der Nachrichtenagentur dpa Änderungen am Blasphemie-Gesetz gefordert, um den weit verbreiteten Missbrauch zu stoppen. Er hatte kritisiert, das Gesetz werde von muslimischen Extremisten als Werkzeug genutzt, «um ihre persönlichen Rechnungen zu begleichen». Minderheiten würden unter dem Gesetz leiden. Bhatti hatte gesagt, wegen seiner Kritik erhalte er Todesdrohungen. Er sei aber bereit, für seine Haltung zu sterben.
Nach Angaben aus Geheimdienstkreisen hinterließen die Attentäter ein Flugblatt am Tatort, bevor sie die Flucht ergriffen. Demnach habe sich eine Taliban-Gruppe aus der ostpakistanischen Provinz Punjab (Tehrik Taliban Fidayan Mohammad Punjab) zu der Tat bekannt, sagte ein Geheimdienstmitarbeiter, der anonym bleiben wollte. Weiter habe auf dem Flugblatt gestanden, all jene, die Änderungen am Blasphemiegesetz forderten, würden getötet werden. Präsident Asif Ali Zardari und das Kabinett verurteilten den Mord.
Auch Berlin zeigte sich bestürzt. «Die Bundesregierung verurteilt diesen Anschlag, sie trauert mit den Hinterbliebenen», sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin. Mit großer Bestürzung reagierte Außenminister Westerwelle. «Sein Tod macht uns betroffen, er schockiert uns», sagte Westerwelle. «Es ist ein schwerer Verlust für Pakistan.» Bhatti habe sich mit außergewöhnlichem Engagement und großem Mut für die Rechte von Minderheiten eingesetzt. Jetzt müsse alles getan werden, um die Täter zur Verantwortung zu ziehen und den Schutz aller Religionsgruppen in Pakistan sicherzustellen.
Der 42 Jahre alte Bhatti hatte sich auch für die Christin Asia Bibi eingesetzt, die wegen Blasphemie von einem Gericht im Punjab zu Tode verurteilt wurde. Der Fall ist nun vor dem Obersten Gericht in der Provinzhauptstadt Lahore anhängig.
Wegen Kritik am Blasphemie-Gesetz war zu Jahresbeginn der Gouverneur der Provinz Punjab, Salman Taseer, von seinem Leibwächter erschossen worden. Auch er hatte sich für Asia Bibi eingesetzt. Der Attentäter Mumtaz Hussain Qadri wird von weiten Teilen der Bevölkerung als Held gefeiert.
Ein Augenzeuge sagte am Mittwoch, ein weißes Auto habe vor dem Wagen Bhattis angehalten. Zwei Männer seien herausgesprungen und hätten das Feuer von vorne und von der Seite eröffnet. «Dann schauten sie nach, um sicherzugehen, dass er nicht überleben wird, und flohen in ihrem Auto.» Bhattis Fahrer habe den Kugelhagel überlebt und den Minister zum Krankenhaus gefahren, wo Ärzte nur noch seinen Tod feststellen konnten.
Pakistans Blasphemie-Gesetz verbietet generell die Beleidigung jeder Religion, wird aber in der Praxis bei angeblicher Herabsetzung des Islam angewandt. Die schwersten Strafen können bei der Schändung des Koran und des Namens des Propheten Mohammed verhängt werden. Islamisten laufen Sturm gegen Änderungen an dem Gesetz.
Die PPP-Abgeordnete Sherry Rehman war Anfang Februar damit gescheitert, Änderungen des Gesetzes ins Parlament einzubringen. Unter dem Druck islamistischer Massenproteste hatte Premierminister Syed Yousuf Raza Gilani angekündigt, Rehman werde ihre Änderungsvorschläge zurückziehen. Auch sie erhielt Todesdrohungen.
Bhatti hatte in dem dpa-Gespräch betont, die religiösen Minderheiten forderten weder die völlige Abschaffung des Gesetzes noch Straffreiheit für Gotteslästerung. Dennoch hätten muslimische Extremisten die Massen aufgestachelt. «Und ich glaube fest daran, dass Elemente bei den Protesten den Taliban angehörten.» Sie wollten durch die Aufwiegelei die Aufmerksamkeit der Regierung vom Krieg gegen den Terrorismus ablenken und die Atommacht Pakistan destabilisieren. (Quelle: Islamabad (dpa/lby))
Mfg Thomas
-
Thomas - Administrator
-
Users Information
Users Information
Werbung - Allgemein
1 post
• Page 1 of 1
Who is online
Users browsing this forum: No registered users and 125 guests
Who is online
Users browsing this forum: No registered users and 125 guests