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Handball-Spitzenclubs lehnen deutsche Quote ab
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Handball-Spitzenclubs lehnen deutsche Quote ab
Deutsche Handballer dürfen trotz des WM-Debakels nicht auf eine Quotenregelung durch die Bundesliga-Spitzenclubs hoffen. «Ich halte von einer Quote gar nichts, denn dadurch wird kein Spieler besser», sagte THW Kiels Manager Ulrich Derad der Nachrichtenagentur dpa.
Auch Dierk Schmäschke, Vizepräsident des HSV Hamburg, sieht darin «kein Allheilmittel».
Nach Platz elf des DHB- Teams war die Diskussion um eine stärkere Einbindung deutscher Spieler auf Schlüsselpositionen der Bundesliga-Clubs neu entbrannt.
Dies fordert Bundestrainer Heiner Brand seit langem. Ein Grund für die nach dem WM-Titel 2007 einsetzende und nun rasante Talfahrt des deutschen Handballs ist für ihn, dass die deutschen Nationalspieler in den Top-Clubs keine tragende Rolle mehr spielen. So sind Kapitän Pascal Hens und Michael Kraus beim HSV Hamburg schon längst keine Stammspieler mehr. Die Cracks kommen wie auch beim Meister Kiel, den Rhein-Neckar Löwen, den Füchsen Berlin oder der SG Flensburg- Handewitt aus Frankreich, Schweden, Tschechien, Kroatien, Norwegen oder Dänemark. «In einem Top-Team zu spielen ist was anderes, als dort auch Verantwortung zu tragen», sagte Brand.
Der Bundestrainer spricht sich schon lange für eine freiwillige Selbstbeschränkung der Clubs bei der Ausländer-Anzahl aus, um somit den deutschen Akteuren mehr Chancen zu geben. Doch den Vereinen gehen - verständlicherweise - ihre eigenen Interessen vor. Sie zahlen die teuren Gehälter, kämpfen um Titel und Millionen. «Wir brauchen eine starke Nationalmannschaft. Aber der Druck in Meisterschaft und Champions League ist auch für die Clubs sehr groß», sagte Schmäschke.
Auch für Füchse-Manager Bob Hanning, der neben DHB-Präsident Ulrich Strombach, Vizepräsident Horst Bredemeier, Brand sowie Liga- Präsident Reiner Witte und Lemgos Manager Volker Zerbe der «Task Force» angehört, ist eine Ausländer-Beschränkung der falsche Weg: «Ich würde eine Selbstverpflichtung der Clubs vorschlagen, dass mindestens drei bis vier deutsche U23-Spieler auf dem Spielberichtsbogen stehen müssen.»
Unterdessen kritisierte HBL-Präsident Witte den körperlichen Zustand der deutschen Nationalspieler. «Die Franzosen, Dänen und Spanier sind viel athletischer als wir, haben zehn Kilo mehr auf den Rippen und können sich in Eins-zu-Eins-Situationen folglich viel besser durchsetzen», sagte er dem Bremer «Weser-Kurier» und betonte: «Wir haben als größter Verband der Welt den Anspruch, die Besten zu sein.»
Kiels Manager Derad forderte mit Blick auf die Nachwuchsarbeit: «Wir müssen es schaffen, die Übergänge von der Jugend in den Männerbereich besser hinzubekommen.» Schmäschke könnte sich die Schaffung einer «A-Jugend-Bundesliga oder U 23-Liga vorstellen, damit die Spieler an Robustheit gewinnen». Aber: «Vielleicht haben wir auch die Anzahl an Talenten wie vor vier Jahren nicht mehr.» Velimir Petkovic, Trainer von FA Göppingen, warf dagegen die Frage auf: «Die deutschen Junioren sind Welt- und Europameister. Warum war von denen keiner im Kader?»
Die «Task Force» will sich am 4. Februar erstmals treffen und künftig auch weitere Experten in die Arbeit einbinden. «Wir müssen sehen, dass wir Synergien finden, um etwas gemeinsam zu bewegen. Es darf auch nicht um das Wohl von zwei oder drei Vereinen oder um das alleinige Wohl des Verbandes gehen», erklärte Hanning. (Quelle: Leipzig (dpa/lby))
Auch Dierk Schmäschke, Vizepräsident des HSV Hamburg, sieht darin «kein Allheilmittel».
Nach Platz elf des DHB- Teams war die Diskussion um eine stärkere Einbindung deutscher Spieler auf Schlüsselpositionen der Bundesliga-Clubs neu entbrannt.
Dies fordert Bundestrainer Heiner Brand seit langem. Ein Grund für die nach dem WM-Titel 2007 einsetzende und nun rasante Talfahrt des deutschen Handballs ist für ihn, dass die deutschen Nationalspieler in den Top-Clubs keine tragende Rolle mehr spielen. So sind Kapitän Pascal Hens und Michael Kraus beim HSV Hamburg schon längst keine Stammspieler mehr. Die Cracks kommen wie auch beim Meister Kiel, den Rhein-Neckar Löwen, den Füchsen Berlin oder der SG Flensburg- Handewitt aus Frankreich, Schweden, Tschechien, Kroatien, Norwegen oder Dänemark. «In einem Top-Team zu spielen ist was anderes, als dort auch Verantwortung zu tragen», sagte Brand.
Der Bundestrainer spricht sich schon lange für eine freiwillige Selbstbeschränkung der Clubs bei der Ausländer-Anzahl aus, um somit den deutschen Akteuren mehr Chancen zu geben. Doch den Vereinen gehen - verständlicherweise - ihre eigenen Interessen vor. Sie zahlen die teuren Gehälter, kämpfen um Titel und Millionen. «Wir brauchen eine starke Nationalmannschaft. Aber der Druck in Meisterschaft und Champions League ist auch für die Clubs sehr groß», sagte Schmäschke.
Auch für Füchse-Manager Bob Hanning, der neben DHB-Präsident Ulrich Strombach, Vizepräsident Horst Bredemeier, Brand sowie Liga- Präsident Reiner Witte und Lemgos Manager Volker Zerbe der «Task Force» angehört, ist eine Ausländer-Beschränkung der falsche Weg: «Ich würde eine Selbstverpflichtung der Clubs vorschlagen, dass mindestens drei bis vier deutsche U23-Spieler auf dem Spielberichtsbogen stehen müssen.»
Unterdessen kritisierte HBL-Präsident Witte den körperlichen Zustand der deutschen Nationalspieler. «Die Franzosen, Dänen und Spanier sind viel athletischer als wir, haben zehn Kilo mehr auf den Rippen und können sich in Eins-zu-Eins-Situationen folglich viel besser durchsetzen», sagte er dem Bremer «Weser-Kurier» und betonte: «Wir haben als größter Verband der Welt den Anspruch, die Besten zu sein.»
Kiels Manager Derad forderte mit Blick auf die Nachwuchsarbeit: «Wir müssen es schaffen, die Übergänge von der Jugend in den Männerbereich besser hinzubekommen.» Schmäschke könnte sich die Schaffung einer «A-Jugend-Bundesliga oder U 23-Liga vorstellen, damit die Spieler an Robustheit gewinnen». Aber: «Vielleicht haben wir auch die Anzahl an Talenten wie vor vier Jahren nicht mehr.» Velimir Petkovic, Trainer von FA Göppingen, warf dagegen die Frage auf: «Die deutschen Junioren sind Welt- und Europameister. Warum war von denen keiner im Kader?»
Die «Task Force» will sich am 4. Februar erstmals treffen und künftig auch weitere Experten in die Arbeit einbinden. «Wir müssen sehen, dass wir Synergien finden, um etwas gemeinsam zu bewegen. Es darf auch nicht um das Wohl von zwei oder drei Vereinen oder um das alleinige Wohl des Verbandes gehen», erklärte Hanning. (Quelle: Leipzig (dpa/lby))
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