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Israel und Günter Grass streiten weiter
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Israel und Günter Grass streiten weiter
Der Schlagabtausch zwischen Israel und dem Schriftsteller Günter Grass nimmt kein Ende. Der israelische Innenminister Eli Jischai reagierte nun darauf, dass der Literaturnobelpreisträger ihn mit Erich Mielke verglichen hatte.
Mielke war in der DDR Chef der Staatssicherheit. Grass irre sich, wenn er Israel in eine Reihe mit «düsteren Regimes» stelle, teilte Jischais Sprecher am Donnerstag im Namen des Innenministers mit. Israel sei ein «kluges und sorgfältig abwägendes Regime, das auf seine Politik, Stärke und sein Judentum stolz ist», sagte Jischai den Angaben zufolge. «Wenn er (Grass) daran interessiert sein sollte, mit dem Schreiben antisemitischer Gedichte aufzuhören, werde ich ihm gerne in einem neutralen Land erklären, warum ein Mensch, der sich freiwillig zu den SS-Totenkopfverbänden unter der Leitung des Nazis Heinrich Himmler gemeldet hat, kein Recht hat, in das Land eines Volkes zu reisen, dessen Vernichtung er mitbetrieben hat.»
Jischai erklärte, sein einziger Fehler sei gewesen, dass er das Einreiseverbot gegen Grass (84) nicht schon mit seinem Amtsantritt vor drei Jahren verhängt habe. Der Innenminister von der strengreligiösen Schas-Partei hatte Grass am Sonntag zur unerwünschten Person erklärt.
Grass bezeichnete das Einreiseverbot nun in einem Text in der «Süddeutschen Zeitung» als «Zwangsmaßnahme», die an DDR-Methoden erinnere. Zuvor sei ihm zweimal die Einreise in ein Land verboten worden - in die DDR und Ende der 1980er Jahre nach Birma. Grass bezeichnete dies als «in Diktaturen übliche Praxis» und fuhr fort, die Begründung für das Einreiseverbot nach Israel erinnere an das damalige Verdikt von Mielke.
Hintergrund des Einreiseverbotes für Grass ist sein israelkritisches Gedicht «Was gesagt werden muss». Der Literaturnobelpreisträger («Die Blechtrommel») hatte darin geschrieben, die Atommacht Israel bedrohe den Weltfrieden und könne das iranische Volk mit einem Erstschlag auslöschen.
Beim Direktor der Stasiopfer-Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, Hubertus Knabe, stieß der von Grass gezogene Vergleich zwischen Israel und der DDR auf Unverständnis. Knabe sagte «Handelsblatt Online»: «Es zeugt nicht gerade von intellektuellem Tiefgang, den israelischen Innenminister mit dem ehemaligen Stasi-Chef der DDR in einen Topf zu werfen. Israel ist eine Demokratie, die DDR war eine Diktatur - das ist ein fundamentaler Unterschied.»
Der Lyriker und Schriftsteller Durs Grünbein ging mit Grass hart ins Gericht. «Das Grass-Pamphlet ist eine so krasse historische Dummheit, dass mir die Worte fehlen», schrieb Grünbein in der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (Donnerstagausgabe).
Mielke war in der DDR Chef der Staatssicherheit. Grass irre sich, wenn er Israel in eine Reihe mit «düsteren Regimes» stelle, teilte Jischais Sprecher am Donnerstag im Namen des Innenministers mit. Israel sei ein «kluges und sorgfältig abwägendes Regime, das auf seine Politik, Stärke und sein Judentum stolz ist», sagte Jischai den Angaben zufolge. «Wenn er (Grass) daran interessiert sein sollte, mit dem Schreiben antisemitischer Gedichte aufzuhören, werde ich ihm gerne in einem neutralen Land erklären, warum ein Mensch, der sich freiwillig zu den SS-Totenkopfverbänden unter der Leitung des Nazis Heinrich Himmler gemeldet hat, kein Recht hat, in das Land eines Volkes zu reisen, dessen Vernichtung er mitbetrieben hat.»
Jischai erklärte, sein einziger Fehler sei gewesen, dass er das Einreiseverbot gegen Grass (84) nicht schon mit seinem Amtsantritt vor drei Jahren verhängt habe. Der Innenminister von der strengreligiösen Schas-Partei hatte Grass am Sonntag zur unerwünschten Person erklärt.
Grass bezeichnete das Einreiseverbot nun in einem Text in der «Süddeutschen Zeitung» als «Zwangsmaßnahme», die an DDR-Methoden erinnere. Zuvor sei ihm zweimal die Einreise in ein Land verboten worden - in die DDR und Ende der 1980er Jahre nach Birma. Grass bezeichnete dies als «in Diktaturen übliche Praxis» und fuhr fort, die Begründung für das Einreiseverbot nach Israel erinnere an das damalige Verdikt von Mielke.
Hintergrund des Einreiseverbotes für Grass ist sein israelkritisches Gedicht «Was gesagt werden muss». Der Literaturnobelpreisträger («Die Blechtrommel») hatte darin geschrieben, die Atommacht Israel bedrohe den Weltfrieden und könne das iranische Volk mit einem Erstschlag auslöschen.
Beim Direktor der Stasiopfer-Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, Hubertus Knabe, stieß der von Grass gezogene Vergleich zwischen Israel und der DDR auf Unverständnis. Knabe sagte «Handelsblatt Online»: «Es zeugt nicht gerade von intellektuellem Tiefgang, den israelischen Innenminister mit dem ehemaligen Stasi-Chef der DDR in einen Topf zu werfen. Israel ist eine Demokratie, die DDR war eine Diktatur - das ist ein fundamentaler Unterschied.»
Der Lyriker und Schriftsteller Durs Grünbein ging mit Grass hart ins Gericht. «Das Grass-Pamphlet ist eine so krasse historische Dummheit, dass mir die Worte fehlen», schrieb Grünbein in der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (Donnerstagausgabe).
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