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Anhörung: Eon warnt vor zu schnellem Atomausstieg


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Anhörung: Eon warnt vor zu schnellem Atomausstieg

Unread postby Thomas » Thu 28. Apr 2011, 22:28

Eon-Chef Johannes Teyssen hat die Bundesregierung vor einem Scheitern der Klimaschutzziele und steigenden Strompreisen bei einem vorschnellen Atomausstieg gewarnt.

«Eine zu kurze Brücke ist eine sinnlose Brücke», sagte Teyssen am Donnerstag in einer öffentlichen Sitzung der Ethikkommission der Regierung in Berlin. Insgesamt waren rund 30 Experten zu der rund elfstündigen Anhörung des «Rates der Weisen» eingeladen.

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Vertreter der Ökostrom-Anbieter und von Umweltverbänden wiesen die Attacken gegen einen Atomausstieg als Folge der Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima zurück. Energie aus Wind, Sonne, Wasserkraft und Biomasse könne schon in einem Zeitraum von 2017 bis 2020 die Atom-Lücke komplett schließen. Der Mieterbund rief die Regierung auf, die Bürger mit den Kosten der Energiewende nicht alleinzulassen.

Der Kommissionsvorsitzende und frühere Umweltminister Klaus Töpfer betonte, die deutsche Atomausstiegsdebatte werde im Ausland mit großem Interesse verfolgt. «Die Signalwirkungen sind enorm groß», sagte Töpfer. Die von Phoenix übertragene Marathonsitzung wurde auch bei kleineren Public-Viewing-Veranstaltungen am möglichen Atommüll-Endlager Gorleben und am AKW-Standort Neckarwestheim verfolgt. Vorbild für das Experiment ist die Schlichtung bei Stuttgart 21.

Teyssen sagte, ohne die Kernenergie als Brücke in das Zeitalter der erneuerbaren Energien müsse Deutschland mehr Kohle- und Atomstrom importieren, Strompreise für energieintensive Betriebe könnten um zehn Prozent steigen und man brauche mehr Gas- und Kohlekraftwerke, was die deutschen Verpflichtungen beim Klimaschutz gefährde.

Mit der Kernenergie könne Deutschland bis 2020 den CO2-Ausstoß womöglich um bis zu 30 Prozent im Vergleich zu 1990 senken. «Diese Vorteile muss man im Auge behalten, bevor man sie leichtfertig beiseite schiebt», sagte der Chef von Deutschlands größtem Stromkonzern.

Bis zum 28. Mai will die 17-köpfige Ethikkommission einen Bericht vorlegen. Dieser soll der Bundesregierung bei ihrer für Mitte Juni geplanten Entscheidung darüber helfen, wie viele Atomkraftwerke in Deutschland dauerhaft vom Netz gehen sollen und bis wann der letzte der 17 Meiler abgeschaltet wird. Der Co-Kommissionsvorsitzende und Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Matthias Kleiner, betonte, die kontroverse Debatte um die Atomkraft habe Jahrzehnte das gesellschaftliche Klima vergiftet. «Damit muss Schluss sein.»

Der Präsident des Bundesverbands Erneuerbare Energien, Dietmar Schütz, sagte, bis 2020 würden vor allem Windkraft und Solaranlagen massiv ausgebaut und Ökostrom könne den Atomstrom ersetzen. Laut Schätzungen können die Erneuerbaren bis dahin einen Anteil von 47 Prozent an der Stromerzeugung haben. Heute sind es 17 Prozent. Hildegard Müller, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), verglich die Herausforderungen bei einer grünen Energiewende mit denen der Wiedervereinigung.

Die Industriebranchen, die besonders viel Strom verbrauchen, forderten eine Wende mit Augenmaß. Der durch die vorübergehende Abschaltung von acht Atomkraftwerken ausgelöste Anstieg bei den Großhandelspreisen an der Leipziger Strombörse EEX koste die Wirtschaft mindestens 750 Millionen Euro extra.

Der Aufsichtsratschef des Essener Aluminiumkonzerns Trimet, Heinz-Peter Schlüter, sagte in der Anhörung, Atomkraftwerke seien Garanten für eine sichere Stromversorgung der Wirtschaft, weil sie die schwankende Erzeugung der Erneuerbaren ausglichen. «Bei vier Stunden Stromausfall wären alle unsere Produktionsanlagen zerstört.»

Nach Angaben der halbstaatlichen Deutschen Energie-Agentur (Dena) fehlen für die Energiewende rund 4500 Kilometer an Stromautobahnen. Die gegen Leitungen kämpfenden Bürger müssten sich nun fragen lassen, ob sie in Süddeutschland lieber eine Stromtrasse oder einen Windpark in den Voralpen haben wollten, sagte Dena-Chef Stephan Kohler.

Die Milliardenkosten beim Energiesparen müssen nach Ansicht des Mieterbundes gerecht aufgeteilt werden. Die Ausgaben für die Sanierung alter Häuser und Wohnungen, um Strom, Gas und Öl zu sparen, sollten Staat, Vermieter und Mieter zu je einem Drittel tragen. «Die Energiewende ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe», sagte der Präsident des Deutschen Mieterbundes, Franz-Georg Rips. Problematisch sei, dass viele ältere Eigentümer kein Geld in neue Fenster stecken wollten, weil sie keine hohe Lebenserwartung mehr hätten.

Der Greenpeace-Experte Heinz Smital betonte, in Deutschland würden die 17 AKW jedes Jahr weitere 400 Tonnen hoch radioaktiven Mülls produzieren. Jede Minute, in der kein Atomstrom produziert werde, sei ein Gewinn für die Sicherheit. Eine ethische Betrachtung müsse besonders auch das ungelöste Problem der Endlagerung berücksichtigen. (Quelle: Berlin (dpa/lby))
Mfg Thomas
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Thomas
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