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Rennerfahrener Alpin-Staatsanwalt ermittelt Skiunfälle


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Rennerfahrener Alpin-Staatsanwalt ermittelt Skiunfälle

Unread postby Thomas » Sat 12. Feb 2011, 17:04

Kempten (kw). Ein schweres Lawinenunglück oder eine folgenschwere Ski-Kollision – das alles sind Fälle für einen Mann, von dem die Öffentlichkeit fast nichts weiß: dem Alpin-Staatsanwalt.

An nur drei Staatsanwaltschaften in Bayern gibt es Strafverfolger, die auf Bergunfälle spezialisiert sind: in München, Traunstein und Kempten. Im Allgäu, bearbeitet der 49-jährige Jurist Dr. Hanspeter Zweng die Unfälle, die sich auf den Bergen oder den Seen und Gewässern ereignen und das seit 2004. Im Winter reicht das Spektrum von Ski-Kollisionen, von Ermittlungen nach tödlichen Lawinenabgängen bis hin zu Rodelunfällen. Etwa 20 bis 50 Fälle „landen“ auf dem Schreibtisch des Alpin-Experten, der selbst eine jahrzehntelange Bergerfahrung hat „Gegen einen Rennläufer Mitte Zwanzig hätte ich sicher keine Chance mehr“, antwortet er auf die Frage, ob er denn im Falle eines Falles auf der Piste auch einen Pistenrowdy jagen und stellen könnte. “Aber ich bin früher selbst Skirennen gefahren, bin Bergsteiger und Kletterer und unter anderem deshalb zur Bearbeitung solcher Fälle hier bei der Behörde eingesetzt“, sagt der 49-jährige Jurist, der freilich eher tiefstapelt als aufspielt. Denn ein Rennläufer ist gemeinhin nicht der klassische Pistenflegel. Im Kollegenkreis – von der Alpinpolizei über die Bergwacht bis zu den Staatsanwälten – weiß man aber sehr wohl um die Praxiskenntnisse des Kollegen im dritten Stock der Kemptener Staatsanwaltschaft.

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Auch wenn Dr. Zweng Verfolgungsfahrten von Pistenrowdys den Alpinpolizisten überlässt, wenn später bei der juristischen Aufarbeitung einer der wildgewordenen Pistenflegel ihm ein X für ein U vormachen möchte, stößt er auf Granit. Zweng kennt nämlich jede der zahlreichen Skipisten im Allgäu, er hat – wenn ihm ein Unfall vorgelegt wird – sofort ein Bild vor Augen. Das gilt auch für Sommerunfälle beim Bergsteigen. Auch wenn er einschränkend anmerkt: „Berge haben wir relativ viele im Allgäu, ich war noch nicht auf allen oben, da werde ich bis zur Rente warten müssen“. Doch auch da sollte man sich, im Falle eines Falles, gut überlegen, welche Ausrede man bringt, denn allzu viele Gipfel sind des nicht, die der Alpinstaatsanwalt noch nicht selbst bestiegen hat.

Bei heiklen Unfällen, ob das nun ein schweres Lawinenunglück war oder das Reißen eines Kletterseils über einer Schlucht, werden Experten einschaltet. Doch in den meisten Fällen brauchen die bayerischen Alpin-Ermittler keine Sachverständigen, sie selbst kennen sich ausgesprochen gut mit der Thematik und den Gegebenheiten vor Ort aus. Doch ob sie nun in Traunstein, München oder Kempten sitzen, an Wochenenden, an denen viel Neuschnee angekündigt wird, wissen sie alle: das gibt am Montag und die Tage darauf wieder jede Menge Arbeit.

Lawinentote gibt es in einer „traurigen Regelmäßigkeit“ jeden Winter, weiß Alpin-Ermittler Zweng zu berichten, Ski-Kollisionen sind ausgesprochen selten, nur zwei tödliche Zusammenstöße waren es im Allgäu in den letzten fünf Jahren. Der Staatsanwalt kennt viele der Schicksale, die hinter den Meldungen über ein Lawinen- oder Skiunglück stecken. Er weiß, das es oft gar nicht mehr nötig wäre, einen Beteiligten vor Gericht zu bringen, denn viele, die an so schweren Unfällen womöglich eine gewisse Mitschuld tragen, leiden ein Leben lang darunter, dass sie einen Freund am Berg verloren haben. Doch wo das Gesetz es erfordert, wird eben ermittelt.

Manchmal gibt es freilich auch für einen Alpin-Staatsanwalt etwas zum Schmunzeln, dann nämlich, „wenn die kleine Kollision zu Streitigkeiten führt und der Skistecken zum Einsatz kommt – als Zuchtmittel“. Eine nicht genau zu beziffernde Zahl an Pistenunfällen lässt sich ohne Ermittler klären. Vielfach, so die Erfahrung bei der Alpin-Polizei und bei den Alpin-Staatsanwälten, einigen sich Unfallbeteiligte noch auf der Piste.

Zum Aufgabenbereich des Alpinstaatsanwalts gehören neben Berg- und Skiunfällen auch Gewässerunfälle und dazu zählen auch Bade- und Bootsunfälle.
Mfg Thomas
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Thomas
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